Im Sportpark Nord in Bonn fand kürzlich ein Benefiz-Turnier statt, das der 1. FC Köln als Plattform dafür nutzte, um seine Reservespieler und Nachwuchstalente ins Rampenlicht zu rücken. Während die Stammspieler abwesend waren, entweder mit ihren Nationalmannschaften unterwegs oder in einer kurzen Pause, wurde den weniger eingesetzten Spielern die Gelegenheit geboten, sich zu beweisen. Leider blieb der große Durchbruch aus, und das Turnier offenbarte die schwachen Seiten des Kaders.
In einem Wettkampf gegen Regionalligisten und Drittligisten wie Fortuna Köln und Viktoria Köln war der 1. FC Köln zwar erfolgreich, dennoch war die Leistung alles andere als überzeugend. Es wurde schnell klar, dass trotz des Sieges die Geissböcke nicht durchweg dominant agierten. Unentschlossene Spielzüge und individuelle Fehler der Gegner sorgten dafür, dass die Kölner diese Spiele nur mit Mühe für sich entscheiden konnten.
Aufstieg der Talente fehlgeschlagen
Kein Spieler der Stammformation war auf dem Platz, was die Möglichkeit bot, dass sich die Ersatzspieler für höhere Aufgaben empfehlen konnten. Doch nur wenige konnten wirklich überzeugen. Sargis Adamyan, Steffen Tigges und Florian Dietz lieferten keine herausragenden Leistungen ab, und nur Luca Waldschmidt konnte mit zwei Treffern auftrumpfen – aber auch sein Auftritt wurde als nicht genug beschrieben, um dies als richtigen Bewerbungsschritt zu werten.
Die technische Herausforderung während des Turniers war für die Spieler spürbar. „Wir haben uns nicht leichtgetan“, äußerte FC-Coach Gerhard Struber nach den Spielen und fügte hinzu, dass der Sieg „harte Arbeit“ war. Diese Arbeit offenbarte aber auch die größere Problematik: Es besteht eine deutliche Lücke zwischen der ersten und der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln. Während das Team in der ersten Liga offensichtlich angekommen ist, sind die Ergänzungsspieler weit hinterher.
Herausforderungen im Kader
Es gibt derzeit kaum einen Konkurrenzkampf für die Positionen in der Stammelf, was bedeutsam ist, denn der Trainer sieht bereits eine klare Rangfolge unter den Spielern. Im Tor ist Jonas Urbig gesetzt, während Julian Pauli sich in der Abwehr durchgesetzt hat. Auf den Außenpositionen gibt es zurzeit keine echten Alternativen, und selbst die Mittelfeldspieler scheinen gut etabliert zu sein. Diejenigen, die Möglichkeiten zur Entfaltung hatten – wie die Rückkehrer und Youngster – konnten nicht zeigen, dass sie die nötige Relevanz für das Team besitzen.
Die gezeigte Leistung während des Benefiz-Turniers wird die Verantwortlichen wohl dazu bewegen, in der kommenden Wintertransferphase aktiv zu werden. Wenn der FC die Lücken im Kader schließen möchte, muss man nachbessern, denn ein bloßes Vertrauen in die aktuellen Spieler scheint nicht auszureichen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies gilt insbesondere, wenn der Verein auch weiterhin auf Talente wie Elias Bakatukande oder Jaka Potocnik setzen möchte, denn der Bedarf an Qualität ist unbestreitbar.
– NAG