In einer entscheidenden Wendung für die Schullandschaft in Sankt Augustin hat der Stadtrat am Montagabend eine bedeutende Änderung verabschiedet. Ab dem Schuljahr 2025/2026 werden Kinder aus der Stadt bei der Anmeldung an den beiden Gymnasien, dem Rhein-Sieg-Gymnasium und dem Albert-Einstein-Gymnasium, bevorzugt berücksichtigt. Dies stellt einen klaren Schritt dar, um den Bildungsbedürfnissen der ansässigen Familien gerecht zu werden.
Der Vorschlag kam nach wiederholten Beschwerden von Eltern, deren Kinder in den letzten Jahren keinen Platz an einer der Wunschschulen erhielten. Besonders das Rhein-Sieg-Gymnasium war oft der Zielort für Sankt Augustiner Schüler. Da die Zahl der Anmeldungen in der Vergangenheit jedoch regelmäßig die verfügbaren Plätze überstieg, setzte man ein Losverfahren ein, das die Chancen von Sankt Augustiner Kindern nicht bevorzugte. Aladdin Beiersdorf-El Schallah, der schulpolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion, äußerte sein Bedauern über die Ungerechtigkeit, dass Familien, die in Sankt Augustin wohnen und dort Steuern zahlen, nicht im eigenen Stadtgebiet zur Schule gehen konnten.
Vorzüge für lokale Schüler
Die neue Regelung ist nicht nur ein Gewinn für die Kinder in Sankt Augustin, sondern sie richtet sich auch gegen die Wettbewerbsnachteile, die lokale Familien in der Vergangenheit erfahren mussten. Benedikt Bungarten, Stadt-Pressesprecher, erklärte, dass umliegende Städte wie Bonn und Siegburg bereits seit Jahren ähnliche Vorgaben haben und damit den Schülern aus der eigenen Stadt den Vorrang einräumen. Diese Regelung wird nun auch in Sankt Augustin eingeführt, um sicherzustellen, dass die eigenen Kinder bei Überbuchungen nicht schlechter behandelt werden als Schüler aus Nachbarkommunen.
Dr. Max Leitterstorf, der Bürgermeister von Sankt Augustin, betonte, dass dies kein Beschluss gegen Bonner Kinder ist, sondern vielmehr ein positives Votum für die örtlichen Schüler. Er machte deutlich, dass trotz dieser Veränderung auch weiterhin Schüler von außerhalb an diesen Gymnasien aufgenommen werden dürfen, sofern noch Plätze zur Verfügung stehen.
Um das Platzproblem zu entschärfen, wird bereits im kommenden Schuljahr eine zusätzliche fünfte Klasse am Rhein-Sieg-Gymnasium eingerichtet, was 30 weitere Plätze schaffen wird. Dies kommt vor allem Geschwisterkindern von Schülern aus anderen Kommunen zugute, die weiterhin die Möglichkeit haben sollen, in Sankt Augustin zu lernen.
Die Entscheidung des Stadtrats ist ein starkes Signal an die Einwohner von Sankt Augustin und zeigt, dass die Stadtverwaltung sich aktiv um die Belange ihrer Bürger kümmert. Mit dieser Regelung wird der Druck auf die Schulplatzauswahl in Sankt Augustin voraussichtlich deutlich Relief haben. Für weitere Informationen zu dieser Thematik finden sich detaillierte Berichte auf www.ksta.de.