Bonn – In einem besorgniserregenden Fall hat das Tierheim Albert Schweitzer in Bonn seine Bemühungen verstärkt, einen besonderen Hund namens Herr Schmidt in ein neues Zuhause zu vermitteln. Der Terrier-Mix wartet bereits seit über fünf Jahren im Tierheim auf seine Chance, Teil einer Familie zu werden, und die Situation wird zunehmend kritisch. Laut den Tierschützern ist Herr Schmidt nicht nur ein langjähriger Bewohner, sondern wird mittlerweile sogar als „Notfall“ angesehen, da er offensichtlich stark abgebaut hat. Seine geistigen und emotionalen Bedürfnisse können im Tierheim nicht mehr adäquat erfüllt werden.
Herr Schmidt lebt in einem Umfeld, das für viele Tiere nicht ideal ist – nach so vielen Jahren hat der schlaue Rüde, ursprünglich aus der rumänischen Smeura, den Wunsch nach einem liebevollen und aktiven Zuhause. „Er muss geistig gefordert werden, denn er ist ein wirklich schlaues Kerlchen“, erklärt Natalie Vöpel vom Tierheim. Dies zeigt, wie wichtig es ist, dass er in ein Umfeld kommt, wo man sich um seine Bedürfnisse kümmert und ihm die geistige Stimulation bieten kann, die er benötigt.
Die Herausforderung der Vermittlung
Die Vermittlung von Herr Schmidt stellt jedoch eine Herausforderung dar, da sein Verhalten nicht immer einfach ist. Kleines Detail: Bei einem Besuch beim Tierarzt hat er sowohl seine verspielte als auch seine bedrohte Seite gezeigt, indem er abrupt von einem entspannten Zustand in eine defensive Haltung wechselte. Solche Verhaltensänderungen deuten darauf hin, dass Herr Schmidt als Einzelhund verwöhnt werden sollte und vorübergehend etwas Erziehung benötigt.
„Aufgrund seiner nicht ganz unkomplizierten Art ist Hundeerfahrung, bestenfalls auch mit schwierigen Hunden, unbedingt notwendig“, so Vöpel. Der Hund kann bei Fremden schnappen oder beißen, was ihn zu einem Kandidaten für besonders erfahrene Hundebesitzer macht. Sein früherer Hintergrund und die lange Zeit im Tierheim haben seine sozialen Fähigkeiten negativ beeinflusst, was für potenzielle Adoptanten wichtig zu wissen ist.
Die Bonner Tierschützer beschreiben den charmanten Rüden als „Lümmel“, was sowohl seine schüchterne als auch seine launische Seite widerspiegelt. Die Erziehung eines Hundes mit solch einem temperamentvollen Charakter erfordert Geduld und Hingabe. Herr Schmidt ist kein einfacher Hund, doch die Mitarbeiter des Tierheims sind überzeugt, dass es jemanden gibt, der die richtigen Ansätze zur Führung und Unterstützung dieses besonderen Tieres bietet.
Die Dringlichkeit der Vermittlung wird nicht nur durch das Verhalten von Herr Schmidt begünstigt, sondern auch durch die allgemeine Situation im Tierheim. Hunde wie er, die längere Zeit auf ein neues Zuhause warten, erfahren oft psychischen Stress durch die langanhaltende Isolation. Dies verdeutlicht die kritische Rolle von Tierheimen bei der Aufklärung der Öffentlichkeit über die Verantwortung, die mit der Haustierhaltung einhergeht.
Neben Herr Schmidt gibt es im Tierheim Albert Schweitzer auch andere Hunde, die ein neues Zuhause benötigen. Ein Beispiel ist Gismo, ein Husky, der aufgrund früherer Vorfälle als „gefährlicher Hund“ eingestuft wurde. Sein Schicksal erinnert daran, dass viele Tiere, die in Not sind, eine zweite Chance verdienen, unabhängig von ihrer Vorgeschichte. Die Suche nach einem neuen Zuhause für Herr Schmidt und seine Kameraden bleibt eine vorrangige Aufgabe für das Tierheim und die Tierschutzgemeinschaft.
– NAG