Die Bergung des gesunkenen Frachters „Verity“ hat in der Deutschen Bucht begonnen, nachdem monatelange Vorbereitungen abgeschlossen waren. Am Dienstagabend wurde das Heckteil des Schiffes erfolgreich aus 40 Metern Tiefe angehoben, was von der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt in Bonn bestätigt wurde. Der Schwimmkran HEBO LIFT 10, einer der leistungsstärksten seiner Art in Europa, kam dabei zum Einsatz und kann bis zu 2.200 Tonnen heben. Ein beachtliches Unterfangen, besonders angesichts der Tragweite des Vorfalls.
Der Unfall ereignete sich am 24. Oktober 2023 in der Deutschen Bucht, als das Küstenmotorschiff „Verity“ mit dem Frachter „Polesie“ kollidierte. Während „Polesie“ mit 22 Personen an Bord nach dem Zusammenstoß schwimmfähig blieb, sank die „Verity“ unter der britischen Flagge mit einer Besatzung von sieben Mann. Tragischerweise gehen die Behörden davon aus, dass fünf Seeleute ihr Leben verloren. Der Kapitän wurde tot geborgen, während vier weitere Besatzungsmitglieder weiterhin vermisst sind. Nur zwei Seeleute konnten gerettet werden.
Bergung und Nachforschungen
Das Heckteil der „Verity“, etwa 40 Meter lang und 600 Tonnen schwer, wurde reibungslos an die Wasseroberfläche geholt. Dieser Erfolg wurde von favorablem Wetter mit maximalen Wellenhöhen von einem halben Meter unterstützt. Es wird nun gezielt nach den vermissten Seeleuten im Inneren des Wracks gesucht, jedoch blieben bis zum Abend Ermittlungsergebnisse aus. Diese Bergungsaktion ist nicht nur von großer emotionaler Bedeutung für die Familien der vermissten Seeleute, sondern auch wichtig aus sicherheitsrelevanten Gesichtspunkten, da das Wrack eine potenzielle Gefahr für die Schifffahrt darstellt.
Ein entscheidender Schritt in der Bergung war das Unterwasser-Trennen des Wracks in zwei Teile. Dies bereitete den Weg für eine sichere und effiziente Beseitigung der Teile. Geplant ist, dass der Bug des Schiffs voraussichtlich am Dienstag gehoben werden kann. Bis zu diesem Zeitpunkt liegt rund um das Bergungsgebiet ein Sperrgebiet mit einem Radius von einer Seemeile, um die Sicherheit der Bergungsoperation und die der Schifffahrt zu gewährleisten.
Die beiden Wrackteile der „Verity“ sollen anschließend in die Niederlande geschleppt werden, wo sie fachgerecht entsorgt werden. Diese Maßnahmen unterstreichen das Engagement der Behörden, sowohl um die maritime Sicherheit zu gewährleisten als auch um den Opfern und deren Familien die Möglichkeit zu geben, die Geschehnisse zu verarbeiten. Die Bergungsaktion ist ein wichtiger Schritt in einem tragischen Vorfall, der die maritime Gemeinschaft und die Küstenregion betrifft.
– NAG