An der Universität Bonn herrscht reges Treiben – und das nicht nur durch die ersten Studierenden, die im Wintersemester ihre Semester beginnen. Während sich Neulinge fragen, ob sie das historische Hauptgebäude tatsächlich besuchen können oder ob sie sich von Baulärm ablenken lassen müssen, überschlagen sich die Informationen über verschiedene Bau- und Sanierungsprojekte.
Aktuell belaufen sich die Kosten der Bauprojekte der Universität Bonn und des Studierendenwerks Bonn auf über 200 Millionen Euro. Dabei sind die Ausgaben für die Sanierung des Hauptgebäudes, des Herzstücks der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität, noch nicht einmal eingerechnet. Dieses Gebäude beheimatet die Aula, zahlreiche Hörsäle und das Universitätsmuseum – ein wahres Zentrum des Studierendenlebens seit mehr als 200 Jahren.
Hauptgebäude unter Sanierung
Es wird spannend: Ursprünglich war geplant, mit den Sanierungsarbeiten im Jahr 2024 zu beginnen, wobei laut Schätzungen die Arbeiten mindestens ein Jahrzehnt in Anspruch nehmen könnten. Auf eine Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ hin, ob diese Fristen aktuell noch realistisch erscheinen, ließ die Universität bislang keine Antwort verlauten. Währenddessen bleibt unklar, wann der reguläre Betrieb im Hauptgebäude wieder aufgenommen werden kann.
Die dadurch ausfallenden Flächen sollen durch angemietete Zusatzräume kompensiert werden. Bis Ende des Jahres sollen die Umzüge an neue Standorte finalisiert sein, wie Pressesprecher Andreas Archut berichtet. Hat man bereits Immobilien in der Rabinstraße 8 bezogen, sollen in Zukunft auch weitere Räumlichkeiten in der Rabinstraße 4 und der Heinrich-von-Kleist-Straße genutzt werden.
Zusätzlich plant die Universität, im ehemaligen Karstadt-Gebäude an der Nähe des Hauptbahnhofs eine Etage zu mieten, um dort interimistisch einige Hörsäle unterzubringen. Auch wenn das Hauptgebäude nicht völlig leer stehen wird, wird ein Teil der Hörsäle vorübergehend im Ostflügel des Schlosses untergebracht.
Neubauprojekte des Studierendenwerks
In der Nassestraße hingegen finden umfassende Umbauten statt, die im Jahr 2021 mit dem Abriss der alten Mensa begannen. Die Pläne umfassen nicht nur die Mensa, sondern auch ein modernes Wohnheim für 106 Studierende und ein Bürogebäude, in dem die zentrale Verwaltung des Studierendenwerks ihren Platz finden soll. Die Verantwortlichen rechnen mit einer Fertigstellung im ersten Halbjahr 2026.
Das Studierendenwerk Bonn hat auch große Pläne für den Wohnraum. So soll ein Parkdeck in Auerberg künftig 115 neue Wohnplätze bieten. Auch die bestehenden Wohnmöglichkeiten in der Hirschberger Straße werden umfassend renoviert und ausgebaut, wodurch sogar bis zu 850 neue Wohnheimplätze entstehen könnten.
Diese Vorhaben sind Teil einer größeren Strategie, sich den aktueller Bedarf an Wohnraum für Studierende in Bonn anzupassen. Der Bedarf wächst und das Studierendenwerk tut alles, um zeitgemäße Lösungen zu finden.
Zukünftig wird das Universitätsleben im wahrsten Sinne des Wortes bunt und vielseitig sein. Die Uni Bonn steht vor der Herausforderung, ihren Studierenden trotz intensiver Bauarbeiten ein angenehmes Lernen zu ermöglichen. Ob die Zeitpläne eingehalten werden können, bleibt abzuwarten, wie die Uni Bonn in ihrem Bau- und Sanierungskonzept sicherstellt, dass die Qualität des Studiums nicht leidet.
Weitere Informationen über die Details der aktuellen Bauprojekte und deren Auswirkungen auf den Universitätsbetrieb finden Sie hier.