Bonn hat einen wichtigen historischen Moment erlebt: Die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag feierte mit einer festlichen Veranstaltung im ehemaligen Plenarsaal ihr 75-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum ist mehr als nur ein Grund zum Feiern; es ist ein Beweis für die Erfolge und die Zusammenarbeit beider Parteien über mehr als sieben Jahrzehnte hinweg. Friedrich Merz, der Vorsitzende der Fraktion und der CDU, betonte in seiner Ansprache, wie entscheidend die Einigkeit für die künftige Politik der Union ist.
„Die vergangenen 75 Jahre haben gezeigt, dass wir zusammen sehr viel erreichen können“, so Merz, während er vor rund 500 Gästen sprach, darunter aktive und frühere Abgeordnete sowie deren Mitarbeiter. Diese Worte fassen die Essenz der Feierlichkeit zusammen: die Würdigung der Zusammenarbeit und den Blick in die Zukunft der Union. Merz unterstrich die Geschlossenheit innerhalb der Fraktion, die seiner Meinung nach derzeit so stark wie selten zuvor ist.
Ein Blick zurück in die Geschichte
Die Gründung der CDU/CSU-Fraktion fand am 1. September 1949 in Bonn statt, nur zwei Wochen nachdem Konrad Adenauer zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt wurde. Diese historische Abgeordnetenversammlung markierte den Start einer stabilen politischen Zusammenarbeit, die bis heute anhält. Unter den Anwesenden des Jubiläums waren auch ehemalige führende Persönlichkeiten der Fraktion wie Ralf Brinkhaus und Volker Kauder, die an die Anfänge und Entwicklungen der letzten Jahrzehnte erinnerten.
Ein weiterer bedeutender Aspekt der Veranstaltung war der Bezug zum ehemaligen Plenarsaal, der von 1992 bis 1999 als Ort der parlamentarischen Arbeit diente. Heute gehört der Raum zum World Conference Center Bonn und bietet Platz für bis zu 7.000 Personen. Der Bundesadler an der Wand hinter dem Rednerpult erinnert an die Vergangenheit und die Tradition der politischen Debatte in diesem Gebäude.
Auf die Frage nach der zukünftigen Ausrichtung der Union betonte Merz die Entschlossenheit, nach der nächsten Bundestagswahl wieder in die Regierungsverantwortung zurückzukehren. „Wir sind nicht das fünfte Rad am Wagen“, sagte er und stellte klar, dass die Union eine tragende Rolle in der politischen Landschaft Deutschlands spielen will.
Alexander Dobrindt, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe, unterstützte Merz’ Aussagen, indem er die Notwendigkeit hervorhob, nicht nur in der Opposition, sondern auch in der Regierungsarbeit präsent und aktiv zu sein. Das Jubiläum war nicht nur ein Rückblick, sondern auch ein zentraler Moment für die Planung der nächsten Schritte zur Stärkung der politischen Position der Union.
Obwohl Angela Merkel, die langjährige Kanzlerin und CDU-Vorsitzende, nicht physisch an der Veranstaltung teilnehmen konnte, sandte sie eine Videobotschaft, die die Wichtigkeit des Jubiläums und die Verbundenheit der Mitglieder der CDU/CSU-Fraktion betonte. Diese innovative Art der Teilnahme zeigt, wie die Traditionen der Partei auch in modernen Zeiten lebendig gehalten werden können.
– NAG
