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Die Stadt Dortmund hat das ehemalige Versorgungsamt an der Rheinischen Straße gekauft. Der Kauf wurde am 07. Januar 2025 telefonisch von der Stadt Dortmund bestätigt. Seit 13 Jahren steht das Gebäude leer, und die zukünftige Nutzung ist noch unklar. Der Stadtrat wird im Laufe des Jahres 2025 über die weitere Verwendung des Gebäudes entscheiden. In der Vergangenheit gab es mehrere gescheiterte Kaufprojekte, darunter ein Interesse der Sparkasse Dortmund im Jahr 2024, das aufgrund hoher Sanierungskosten nicht realisiert wurde.
Besondere Aufmerksamkeit erhielt das Gebäude im Jahr 2023, als ein Skandal aufgedeckt wurde, bei dem sensible Gesundheitsakten im Inneren gefunden wurden. Die Stadt Dortmund plant, das Gebäude zu nutzen, um langfristig Mietkosten zu sparen, und dieser Kauf könnte Teil einer Strategie sein, städtische Ämter in eigenen Immobilien unterzubringen, wie Radio 912 berichtet.
Vandalismus und Missbrauch der Akten
In der Zwischenzeit ist das historische Gebäude an der Rheinischen Straße 173 von Dieben und Vandalen heimgesucht worden. Bei einer Begehung am 12. Januar 2023 wurden 9000 einseitig bedruckte Aktenblätter aus den 70er- und 80er-Jahren gefunden. Diese Akten stammen von dem ehemaligen Versorgungsamt des Landes NRW und wurden als analoge Datensicherung verwendet. Nachdem das Amt 2008 kommunalisiert wurde, war es nur noch für Dortmund, Bochum und Hagen zuständig.
Die Akten lagen seit dem Auszug des Amtes im Jahr 2011 unbemerkt in einem verschlossenen Zimmer. Stadtsprecherin Anke Widow beruhigt, dass es sich überwiegend nicht um aktive Vorgänge handelt, und die Stadt Dortmund plant, die Akten in Kooperation mit dem NRW-Arbeitsministerium schnellstmöglich aufzuarbeiten. Das Gebäude, das 1922 eingeweiht wurde und den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet überstand, ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Dortmund eingetragen.
Seit 2011 steht das Gebäude leer und hat mehrere Eigentümerwechsel hinter sich. Eine geplante Nutzung als Hotel im Jahr 2020 wurde nicht umgesetzt. Aktuelle Schäden im Gebäude umfassen Graffiti, Diebstahl von Einrichtung, Brandstiftung, Wasserschäden und Kabeldiebstähle. Die Stadt Dortmund hat Kontakt zum aktuellen Eigentümer, der Novum Real Estate Development GmbH, aufgenommen. Peter Externbrink, der Leiter des Versorgungsamtes, kündigt an, unverzüglich zu handeln und den Zustand des Gebäudes zu beseitigen, wie Ruhr24 berichtete.
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