Im Signal Iduna Park bot das „kleine“ Revierderby zwischen Borussia Dortmund und dem VfL Bochum eine spannende Vorstellung, die sportlich aufgeladen war. Dortmund setzte sich trotz anfänglicher Schwierigkeiten und einem 0:2-Rückstand schlussendlich mit 4:2 durch, was die ungeschlagene Serie im eigenen Stadion auf beachtliche 38 Spiele ausdehnt. Der Abend gehörte aber vor allem Serhou Guirassy, der mit seinen brillanten Leistungen maßgeblich zum Sieg beitrug.
Die Partie begann turbulent. Nach nur 20 Minuten hatte die Dortmunder Abwehr, die schon gegen den VfB Stuttgart anfällige Momente gezeigt hatte, zwei Gegentore kassiert. Matúš Bero traf in der 16. Minute, während Dani de Wit in der 21. Minute, begünstigt durch einen Torwartfehler von Gregor Kobel, das 2:0 für Bochum erzielte. Diese frühe Führung ließ die Stimmung im Stadion kippen, die Fans waren verunsichert: „Niemand wusste, was da passierte. Plötzlich lagen wir 0:2 hinten. Das darf nicht passieren“, erklärte Borussia Dortmunds Kapitän Emre Can sichtlich aufgebracht nach dem Spiel.
Guirassy glänzt im Derby
Doch die Borussia erholte sich rasch von der enttäuschenden Anfangsphase. Serhou Guirassy übernahm Verantwortung und erzielte den Anschlusstreffer kurz vor der Halbzeitpause in der 44. Minute. Es war der Auftakt zu einer eindrucksvollen Aufholjagd. Der Spieler zeichnete sich auch beim Ausgleich durch einen Elfmeter aus, den Emre Can in der 62. Minute verwandelte, nachdem Guirassy selbst gefoult worden war. Sein zweites Tor, das 3:2 in der 75. Minute, stellte die Weichen auf Sieg. Den Schlusspunkt setzte Felix Nmecha in der 81. Minute.
Borussia Dortmunds Trainer Nuri Şahin lobte die Reaktion seiner Mannschaft nach dem Rückstand: „Am Ende gewinnen wir verdient,“ bemerkte er. Gleichzeitig warnt er jedoch seine Spieler: „Die defensiven Schwächen sind eindeutig ein Thema, an dem wir arbeiten müssen, um uns weiterzuentwickeln.“ Diese Aussage verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen das Team steht, trotz der positiven Ergebnisse.
Bochum sieht Lichtblicke im Spiel
Auf der anderen Seite war der VfL Bochum trotz der Niederlage optimistisch. Die Mannschaft hat in dieser Saison noch auf ihren ersten Sieg gewartet, zeigte aber in Dortmund eine Leistung, auf die sie aufbauen kann. Trainer Peter Zeidler war zufrieden mit der Präsentation seines Teams: „Stolz ist ein großer Begriff, aber ich war mit vielen Aspekten sehr zufrieden. Wir hätten das auch verdient gehabt.“ Die Chance, sich zu verbessern, bleibt für Bochum wichtig, schließlich konnte man in der vorherigen Saison erst am zehnten Spieltag den ersten Sieg einfahren, blieb aber im Rennen um den Klassenerhalt erfolgreich.
Beide Mannschaften stehen vor entscheidenden Spielen in den kommenden Woche. Während Dortmund in der Champions League gegen Celtic Glasgow spielt, trifft Bochum zuhause auf den VfL Wolfsburg. Ob die Mannschaft um Zeidler aus den positiven Ansätzen und Chancen in Dortmund Kraft schöpfen kann, bleibt abzuwarten.