Dortmund erlebte am Samstag ein packendes Fußballspiel, das die Gemüter erhitzte. Der BVB, angeführt von Trainer Nuri Sahin, trat gegen den VfL Bochum an und musste sich zunächst einem unerwarteten Rückstand von 0:2 geschlagen geben. Die Begegnung in der Signal Iduna Park endete schließlich mit einem 4:2-Sieg für Dortmund, was den Spielern zwar Erleichterung verschaffte, aber nicht für übermäßige Euphorie sorgte. Vor 81.365 Zuschauern wurde deutlich, dass der Kampfgeist im Team zurückgekehrt ist, nachdem sie vor fünf Tagen in Stuttgart eine herbe Niederlage (1:5) einstecken mussten.
Nach den Toren von Matus Bero in der 16. Minute und Dani de Wit in der 21. Minute stand Dortmund plötzlich mit dem Rücken zur Wand. Emre Can beschrieb nach dem Spiel die anfängliche Verwirrung im Team: „Keiner hier im Stadion wusste genau, was am Anfang passiert. Wir liegen auf einmal 0:2 hinten.“ Diese Worte spiegeln die Unruhe wider, die im Stadion herrschte, als das Heimteam fürchterlich in Rückstand geriet.
Schwacher Beginn und Aufholjagd
Dortmunds Start in die Partie war uninspiriert und verkrampft, obwohl der Wille zur Wiedergutmachung spürbar war. Bereits in der 11. Minute hätte Karim Adeyemi fast für die frühe Führung gesorgt, doch sein Kopfball wurde vom Bochumer Torhüter Patrick Drewes glänzend pariert. Die Schwächen in der BVB-Defensive wurden schnell offensichtlich; Bochum nutzte die erste Gelegenheit eiskalt aus. Nach einem cleveren Doppelpass mit Philipp Hofmann vollstreckte Bero mit einem präzisen Schuss ins kurze Eck.
Der Rückstand setzte Dortmund gehörig zu, und nur wenige Minuten später folgte das nächste Dilemma für die Gastgeber: Ein riskanter Rückpass von Nico Schlotterbeck landete bei Gregor Kobel, dessen verpatzte Ballverarbeitung dazu führte, dass de Wit ohne Mühe ins leere Tor traf. Umso bitterer war, dass der VfL Bochum zudem durch Myron Boadu die große Chance zur 3:0-Führung verpasste.
Doch der BVB gab nicht auf. Noch vor der Halbzeit war es Serhou Guirassy, der in der 44. Minute per Kopf den Anschlusstreffer erzielte, nachdem Julian Brandt von der rechten Flanke eine perfekte Flanke geschlagen hatte. Dieses Tor gab dem Team neuen Schwung für die zweite Hälfte, und der Druck auf die Bochumer Abwehr intensivierte sich.
Im zweiten Durchgang blieb Dortmund am Ball und setzte Bochum weiterhin zu, was schließlich zum Ausgleich führte. Ein Foul von Felix Passlack an Guirassy im Strafraum führte zu einem Elfmeter, den Emre Can eiskalt verwandelte. Ab diesem Moment wendete sich das Blatt im Stadion.
In der spannenden Schlussphase brachte Guirassy Dortmund mit 3:2 in Führung, nachdem er einen Pass von Adeyemi verwertet hatte. Felix Nmecha, der als Joker ins Spiel kam, krönte die Aufholjagd mit einem Fernschuss, der nach einem Fehler des Bochumer Keepers Drewes den 4:2-Endstand herstellte.
Der VfL Bochum wurde somit erneut von der Suche nach dem ersten Saisonsieg nicht befreit, während der BVB mit diesem Erfolg zumindest temporär auf den zweiten Tabellenplatz sprang. Anthony Losilla, Kapitän der Bochumer, sprach nach dem Spiel von der Psyche, die durch das Tor kurz vor der Halbzeit schwer getroffen wurde. „Das Tor vor der Halbzeit hat uns ein bisschen gekillt,“ erklärte er und gab damit Einblick in die mentalen Schwierigkeiten des Teams.
Trotz einer sicherlich nicht perfekten Leistung, war der Auftritt des BVB ein Zeichen für Charakter und Willenskraft – Eigenschaften, die im Fußball oft entscheidend sind. Der Trainer und die Fans scheinen diesen Mut in Zukunft dringend zu benötigen, um die Wende in der laufenden Saison zu schaffen. Dortmunds Spieler haben den Beweis erbracht, dass sie auch nach Rückschlägen zurückkommen können, und das kann in dieser Bundesligasaison von großer Bedeutung sein.
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