KleveNordrhein-Westfalen

Blauzungenkrankheit in NRW: Anstieg der Fälle und Impfaufruf an Landwirte

In Nordrhein-Westfalen steigen die Fälle von Blauzungenkrankheit bei Rindern und Schafen weiterhin alarmierend an, wobei bereits rund 1.400 Betriebe betroffen sind, während Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen die Bedeutung von Impfungen betont, um zukünftige Ausbrüche zu verhindern.

In Nordrhein-Westfalen ist die Situation bezüglich der Blauzungenkrankheit weiterhin ernst. In zahlreichen Betrieben sind Fälle aufgetreten, die vor allem Rinder- und Schafbestände betreffen. Insgesamt sind rund 1.400 Rinderhaltungen und etwa 1.350 Schafhaltungen betroffen. Die Virusinfektion grassiert auch in rund 70 Ziegenhaltungen sowie einer Vielzahl anderer Tierhaltungen, die Alpakas, Kameliden, Muffelwild und Damwild umfassen, wie ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums mitteilte.

Die Übertragung des Blauzungenvirus (BTV) geschieht durch Mücken, die von der feucht-warmen Witterung in den letzten Wochen begünstigt werden. Dies hat zu einer Zunahme der Symptomatik bei betroffenen Tieren geführt. Insbesondere Schafe zeigen Anzeichen wie Lahmheit, Fieber, vermindertes Allgemeinbefinden und die Ausbildung von Ödemen im Bereich des Kopfes. Im schlimmsten Fall kann die Erkrankung sogar tödlich verlaufen. Der Name „Blauzungenkrankheit“ rührt daher, dass sich die Zungen mancher erkrankten Tiere blau färben. Menschen sind von dieser Krankheit jedoch nicht betroffen.

Aktuelle Entwicklungen im Infektionsgeschehen

Obwohl sich die Lage in den letzten Wochen scheinbar stabilisiert hat, bleibt das Infektionsgeschehen dynamisch. Das Ministerium in Düsseldorf bestätigte, dass in der Woche vom 5. bis 9. August ein vorläufiger Höhepunkt bei den gemeldeten Infektionen verzeichnet wurde. Seitdem sind die Zahlen jedoch im Abwärtstrend. Dennoch wird gewarnt, dass weiterhin mit weiteren Ausbrüchen zu rechnen ist. Diese Entwicklung ist besonders besorgniserregend, da Deutschland bis zum Herbst 2023 offiziell als frei von der Blauzungenkrankheit galt. Die erste Meldung eines Ausbruchs kam im Oktober 2023 aus dem Kreis Kleve, nachdem bereits Fälle in den Niederlanden bekannt wurden.

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Der Ukraine-Krieg hat die Situation weltweit verändert, aber in Nordrhein-Westfalen bleibt die Bekämpfung der Blauzungenkrankheit eine vordringliche Aufgabe. Ministerin Silke Gorißen (CDU) hebt die Wichtigkeit von Impfungen hervor. „Die wirkungsvollste Vorbeugung gegen Infektionen mit der Blauzungenkrankheit ist eine konsequente Impfung aller empfänglichen Tiere“, erklärt sie. Diese Maßnahmen sind nicht nur für die momentane Situation entscheidend, sondern sind auch als Vorbereitung für das kommende Jahr von großer Bedeutung.

Impfungen als Präventivmaßnahme

Aktuell sind bereits sehr viele Tiere in Nordrhein-Westfalen geimpft worden. Laut dem Ministerium haben bis zum 6. September ungefähr 240.000 Rinder, 96.000 Schafe und 2.700 Ziegen eine Impfung erhalten. Die NRW-Tierseuchenkasse unterstützt die Tierhalter finanziell bei den Impfungen, was die Bereitschaft zur Teilnahme an diesen Maßnahmen erhöhen soll. Angesichts der drohenden Gefahr ist es entscheidend, dass sich Halter bereits frühzeitig um die Lieferung zugelassener Impfstoffe für den nächsten Frühling kümmern, um so die Ausbreitung der Krankheit bestmöglich zu verhindern.

Die weitere Überwachung und das schnelle Handeln sowohl bei der Prävention als auch bei der Behandlung sind unerlässlich, um die Tierbestände in der betroffenen Region zu schützen und die Gesundheit der Tiere zu sichern. Die Situation erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Veterinärbehörden, Tierhaltern und dem Landwirtschaftsministerium, um künftige Ausbrüche frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.

– NAG

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