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Kunst trifft Feminismus: Bielefelder Ausstellung zeigt starke Fotografinnen

In Bielefeld zeigt das internationale feministische Kollektiv „femxphotographers.org“ eine bahnbrechende Wanderausstellung, die die Sichtbarkeit und das Schaffen talentierter Fotografinnen fördert und mit beeindruckenden Arbeiten gegen stereotype Rollenbilder ankämpft – ein Muss für alle Kunstliebhaber bis zum 25. Oktober!

Die Hochschule Bielefeld hat erneut ein kreatives Highlight gesetzt: Ein internationales feministisch orientiertes Künstlerinnen-Kollektiv, das unter dem Namen „femxphotographers.org“ bekannt ist, präsentiert eine Wanderausstellung, die sich der Sichtbarkeit von Fotografinnen widmet. Die Initiatorin, Professorin Katharina Bosse, die seit zwei Jahrzehnten angehende Fotografen ausbildet, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Gleichstellung im Beruf zu fördern.„Frauen machen gleich gute Abschlüsse wie Männer. Die Ungleichbehandlung beginnt erst im Beruf“, erklärt Bosse und verdeutlicht somit die gegenwärtige Herausforderung für Frauen in kreativen Berufen.

Diese Ausstellung, die bereits in Kleve und Berlin zu sehen war, ist nun im Kunstraum Elsa in Bielefeld zu besichtigen. Sie zeigt beeindruckende Arbeiten von neun internationalen Künstlerinnen, darunter eine großformatige Fotografie von Katharina Bosse selbst, die in einem leuchtenden Kasten präsentiert wird.

Rollenbilder und Selbstermächtigung

Ein zentrales Thema der Ausstellung ist die Auseinandersetzung mit Rollenklischees. Unter dem Titel „Everybody can be 7“ zeigt Bosse eine Fotomontage, die eine nächtliche Szene in einem Motel darstellt. Im Mittelpunkt steht eine Pin-up-Figur, die mit ihrem fotografierenden Blick aktiv und herausfordernd wirkt, anstatt die stereotype Rolle der passiven Frau zu erfüllen. Diesen Aspekt der Selbstermächtigung thematisiert auch Jocelyn Lee, die in der Natur Frauenakte von Frauen fotografiert, die nicht dem Idealbild entsprechen.

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Die persönliche Auseinandersetzung mit Krankheit wird durch die Arbeit von Eva Woolridge deutlich, deren Grapefruit als Platzhalter für ihren Tumor fungiert. Ihre Bilder kombinieren emotionale Tiefe mit einer fast malerischen Posenwahl. Claudia Holzinger richtet ihren Fokus in ihrer surrealen Verkleidungsserie auf Identität; ihr Werk „I want to be a cactus“ zeigt sie in einem stacheligen Kostüm, das eine verwundbare aber wehrhafte Seite anspricht.

Hanna Mattes hingegen lässt ihre Fotografie „Traveling Spirit Atacama“ in der Atacama-Wüste erstrahlen. Ihre Komposition zeigt eine gewichtige Verbindung zur Natur, wobei eine Rauchsäule, die von ihrem Körper aufsteigt, symbolisch für Transzendenz steht.

Ein weiterer bemerkenswerter Beitrag stammt von Lilly Urbat, die in ihren Selbstporträts unter dem Motto „My body my choice“ den Druck der Gesellschaft thematisiert, der Frauen oft auf ihr Äußeres reduziert. In einem Kuh-Kostüm, umgeben von Kühen, verfolgt sie das Ziel, den Blick auf das Innere zu lenken, anstatt auf die Oberfläche.

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Ein unverkennbarer Blickfang der Ausstellung ist „The Wheel of Fortune“ von Caro Siegl. Die Ästhetik dieser Arbeit entsteht durch die Verschmelzung nackter Körper mit der Baumrinde, die eine tiefgreifende Reflexion über die Natur und den menschlichen Körper anstößt.

Die Ausstellung im Kunstraum Elsa, der sich in der Elsa-Brändström-Straße 13 befindet, ist bis zum 25. Oktober zu besuchen. Die Öffnungszeiten sind donnerstags von 16 bis 18 Uhr, sowie zusätzlich an bestimmten Samstagen. Besonders hervorzuheben ist die Abendveranstaltung „Artur“ am 11. Oktober, die von 19 bis 24 Uhr stattfindet. Zudem haben Interessierte die Möglichkeit, Fotoeditionen der Künstlerinnen während eines Fundraisings zu erschwinglichen Preisen zu erwerben.

Die Initiative von Katharina Bosse und dem femxphotographers-Kollektiv zeigt, wie wichtig die Sichtbarkeit von Frauen in der Kunst ist. Der kreative Austausch und die Gemeinschaft von Künstlerinnen stehen im Vordergrund und stellen einen bedeutenden Schritt in Richtung Gleichstellung dar.

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