In Kiew hat Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer eindringlichen Videobotschaft die Notwendigkeit der jüngsten ukrainischen Drohnenangriffe auf Ziele in Russland hervorgehoben. „Der terroristische Staat muss spüren, wie es ist, Krieg zu führen“, erklärte Selenskyj. Diese militärischen Aktionen sind eine direkte Reaktion auf die ständigen Übergriffe russischer Truppen, die in den letzten Monaten insbesondere zivile Ziele in der Ukraine ins Visier genommen haben.
Selenskyj betonte, dass es an der Zeit sei, „den Krieg nach Hause zu bringen“, und verwies auf die strategischen Bemühungen der ukrainischen Militärführung, militärische und logistische Einrichtungen in Russland ins Visier zu nehmen. „Unsere Drohnen und das neue Raketenprogramm ermöglichen es uns, zumindest einige der erforderlichen Angriffe durchzuführen“, erklärte er. Dabei spielt die Unterstützung des Westens eine entscheidende Rolle: Selenskyj forderte erneut die Erlaubnis, schwere Waffen gegen russische Ziele einzusetzen, um den Druck auf Russland zu erhöhen und Frieden zu erzwingen.
Ukrainische Drohnenangriffe und ihre Auswirkungen
Die gegenwärtigen militärischen Operationen haben dazu geführt, dass erstmals seit Beginn des Krieges in der Ukraine bedeutende Schäden in der russischen Hauptstadt Moskau entstanden sind. Berichten zufolge wurden unter anderem eine Raffinerie und mehrere Kraftwerke getroffen. Dies stellt einen Wendepunkt in der militärischen Auseinandersetzung dar, da Russland bisher vorwiegend in der Verteidigung und in offensiven Angriffen auf die Ukraine tätig war.
Das britische Wirtschaftsmagazin „Forbes“ bezeichnete diese ukrainischen Angriffe als eine Möglichkeit für die Ukraine, „den Russen ihre eigene Medizin“ zu verabreichen. Die Bedingungen in den alten und oft maroden russischen Infrastrukturen könnten bedeuten, dass die Auswirkungen der ukrainischen Angriffe auf die Zivilbevölkerung in Russland im kommenden Winter gravierende Folgen mit sich bringen könnten. Dies wirft Fragen darüber auf, wie lange die russische Bevölkerung einen andauernden Krieg akzeptieren wird, insbesondere unter dem Druck von wirtschaftlichen Sanktionen und militärischen Misserfolgen.
Zusätzlich zu den ukrainischen Drohnenangriffen hat Russland weiterhin aggressive Bombardierungen in der Ukraine durchgeführt. In Charkiw wurden kürzlich bei einem Angriff auf ein Einkaufszentrum 47 Menschen verletzt; die Situation eskalierte weiter, als ein weiterer Luftangriff am Vortag mindestens sechs Menschenleben forderte. Auch in der Region Donezk gab es durch Raketenangriffe Todesopfer und Verletzte. Diese fortwährenden Angriffe auf ukrainische Zivilisten zeigen das unmenschliche Ausmaß des Konflikts, der seit zwei Jahren anhält und zunehmend furchtbare Konsequenzen für die betroffene Bevölkerung hat.
Selenskyj macht deutlich, dass der Kampf der Ukraine weiterhin auf internationalen Unterstützung angewiesen ist, um effektiv gegen die Angriffe aus Russland vorgehen zu können. „Um unser Land von der Besatzung zu befreien, benötigen wir wirksame Instrumente“, sagte er und nannte namentlich mehrere westliche Führer, deren Entscheidungen über militärische Unterstützung entscheidend für den Erfolg der Ukraine sein könnten. Die Spannung zwischen diesen beiden Nationen bleibt also unter großem Druck, während die Welt weiterhin die Entwicklungen im Konflikt beobachtet.
– NAG