Venedig (dpa) – Kevin Costner hat während der Filmfestspiele in Venedig über die Herausforderungen gesprochen, die bei seinem umfangreichen Western-Projekt «Horizon» aufgetreten sind. Der erste Teil des Films konnte nicht an die erwarteten Erfolge anknüpfen, weshalb der Kinostart des zweiten Teils in den USA verschoben wurde. «Der erste Teil hatte keinen überwältigenden Erfolg», gestand der 69-jährige Schauspieler.
In einem vertraulichen Gespräch erläuterte Costner, dass er trotz dieser Rückschläge optimistisch bleibe. «Ich habe in meiner Karriere viele Filme erlebt, die zunächst nicht erfolgreich waren, später aber den Test der Zeit bestanden haben», sagte er nachdenklich. Die Folgen der Entscheidung des Studios, den Film um sechs Wochen zu verschieben und schließlich gar nicht mehr zu veröffentlichen, waren für ihn frustrierend.
Die Geschichte von «Horizon»
Costner, der das Projekt schon lange verfolgt, hat erheblich in die Produktion investiert, nachdem er keine Sponsoren finden konnte. In seiner Vision soll die «Horizon»-Saga insgesamt vier Teile umfassen und eine Gesamtlaufzeit von 12 Stunden haben. Der Film erzählt die bewegte Geschichte der Besiedlung des amerikanischen Westens während des Bürgerkriegs zwischen 1861 und 1865.
Der zweite Teil mit dem Titel «Horizon: An American Saga – Chapter 2» wird auf den Filmfestspielen in Venedig Premiere feiern. Er knüpft an die Handlung des ersten Teils an und konzentriert sich hauptsächlich auf die Erfahrungen von weißen Amerikanern, die auf ihrem Weg nach Westen die Lebensräume der Apachen besetzen. Statt verschiedene Handlungsstränge nebeneinanderzustellen, werden im zweiten Teil viele dieser Erzählungen zusammengeführt, was für eine spannende Dynamik sorgen soll.
Die Charaktere, die verschiedene Wege beschreiten, treffen in dramatischen Szenen aufeinander. Costner spielt den Cowboy Hayes Ellison, während Sienna Miller die Rolle der Pionierin Frances Kittredge übernimmt, die nach einem brutalen Überfall auf ihre Familie allein für ihre Kinder sorgen muss. Unterstützt wird sie von anderen Siedlern sowie Lieutenant Trent Gephart, gespielt von Sam Worthington, zu dem sie eine besondere Verbindung empfindet.
Die Zukunft von «Horizon»
Die Vorfreude auf die Premiere des zweiten Teils ist groß, und auch der Kinostart in Deutschland am 7. November wird mit Spannung erwartet. In Bezug auf die kommenden Kapitel der Saga äußerte sich Costner ebenfalls optimistisch: «Sie sind alle geschrieben. Ich muss mich beeilen, damit der Fels nicht wieder bergab fällt. Ich muss ihn aufhalten und hochschieben. Es ist ein Seil, das ich nicht loslassen darf. Ich weiß aktuell nicht, wie ich Teil drei realisieren werde, aber ich werde es schaffen.»
Die Worte Costners zeugen von seinem Durchhaltevermögen und der Unermüdlichkeit, mit der er an diesem Projekt festhält. Trotz der Stolpersteine, die er auf dem Weg dorthin überwunden hat, bleibt er seiner Vision treu und ist fest entschlossen, die Geschichte des amerikanischen Westens, wie er sie sich vorstellt, zu erzählen. Wenn man die Leidenschaft erkennt, die er in «Horizon» investiert hat, gewinnt man den Eindruck, dass die weitere Entwicklung dieser Saga auch bei einem holprigen Start eine vielversprechende Fortsetzung nehmen könnte.
– NAG