Die Paralympischen Spiele in Paris haben sowohl Licht als auch Schatten für die deutschen Athleten gebracht. Besonders Sprint-Star Leon Schäfer kann die Enttäuschung über seine Leistungen nicht verbergen. Mit zwei vierten Plätzen über 100 Meter konnte er nicht den erhofften Sprung auf das Podium schaffen. Der Sportler bezeichnete seine Resultate sogar als „leistungstechnisch nahezu katastrophal“ und ist sichtlich unzufrieden. „Den Weitsprung hätte ich noch besser schlucken können, wenn ich das Ding heute gewonnen hätte. Keine Ahnung,“ äußerte Schäfer, der zuvor mit viel Selbstvertrauen ins Rennen ging.
Vor dem Wettkampf hatte Schäfer erklärt, am Wettkampftag „mental ready“ zu sein. Er fühlte sich selbstsicher und spürte die Nervosität seiner Mitbewerber: „Ich konnte im Callroom die Angst der anderen riechen, schmecken.“ Trotz dieser positiven mentalen Vorbereitung konnte er nicht die gewünschte Leistung abrufen. Seine persönliche Geschichte ist bewegend, denn nach der Diagnose von Knochenkrebs musste ihm der rechte Unterschenkel samt Knie amputiert werden, was seine Karriere auf eine harte Probe stellte.
Medaille für Felix Streng
Direkt nach Streng raste Johannes Floors ins Ziel. Obwohl sein Hauptaugenmerk auf der kommenden 400-Meter-Strecke liegt, zieht auch er aus diesem Rennen positive Lehren. „Ich weiß jetzt, die Stimmung aufzusaugen, ich weiß, wie die Bahn ist, ich weiß, wie die Startblöcke sind, und am Freitag werden die Karten neu gemischt und da bringe ich das Ding nach Hause,“ sagte der 29-Jährige, der als bester doppelt Amputierter ins Ziel kam.
Die Paralympischen Spiele sind für die Athleten sowohl ein Ort des Triumphs als auch des Bedauerns. Die Leistungen und die tiefen Emotionen der Sportler spiegeln nicht nur ihr individuelle Kämpfen wider, sondern auch die Widerstandskraft der Athleten generell. Auch wenn nicht jeder Athlet seine erhofften Medaillen gewinnen konnte, zeigt sich der Wille, die positiven Aspekte und das Lernen aus ihren Erfahrungen hervorzuheben.
– NAG