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Nierenkrise in Deutschland: Zu wenig Organspenden gefährden Leben!

Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) schlägt Alarm: Dringend benötigte Organspenden für Nierentransplantationen fehlen, während tausende Patienten in Deutschland auf ein lebensrettendes Organ warten – ein Systemwechsel ist jetzt gefordert!

Die Gesundheit unserer Nieren hat großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Die Nieren, die paarig auftreten und im Durchschnitt 150 bis 200 Gramm wiegen, sind für das Ausscheiden von Schadstoffen und die Regulierung des Flüssigkeits- und Elektrolythaushaltes zuständig. Darüber hinaus spielen sie eine Schlüsselrolle bei der Blutdruckregulation sowie im Hormonhaushalt. Leider können viele Faktoren, darunter Bluthochdruck, Diabetes, genetische und immunologische Erkrankungen sowie Medikamente, zu einer schweren Schädigung der Nieren führen. In solchen Fällen ist die sogenannte terminale Nierenkrankheit eine gefährliche Realität, die unbehandelt zum Tod führen kann.

„Dialyse ist eine lebensrettende und unverzichtbare Behandlung, jedoch kann sie die Nierenfunktion nicht vollständig ersetzen“, betont Dr. med. Bernhard Banas, Professor und Leiter der nephrnologischen Abteilung am Universitätsklinikum Regensburg. Die Lebensqualität und -erwartung von Dialysepatienten ist häufig stark eingeschränkt. „Jeder Dialysepatient hat im Durchschnitt eine um mehr als 50 Prozent verkürzte Lebenserwartung im Vergleich zu einem gesunden Altersgenossen“, erklärt Banas. Auch die mangelnde personelle Besetzung in Dialysezentren und die Unterfinanzierung gefährden die Behandlung.

Bedarf an Nierentransplantationen

Wenn die Nieren komplett versagen, ist eine frühzeitige Transplantation einer Spenderniere von entscheidender Bedeutung. Nur durch einen solchen Eingriff können die natürlichen Funktionen der Nieren permanent übernommen werden. Banas warnt: „Eine zu späte Transplantation kann viele Lebensjahre kosten.“ Aktuellen Berichten zufolge gibt es in Deutschland nur rund 20.000 Menschen mit einer transplantierten Niere, während weit über 6.500 Patienten auf ein Spenderorgan warten. Die Schätzung des tatsächlichen Bedarfs reicht jedoch von 20.000 bis 30.000 Menschen.

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Ein Systemwechsel für mehr Organspenden wird dringend gefordert. „Die DGfN unterstützt Initiativen zur Widerspruchsregelung bei der Organspende und die Ausweitung von Lebendspenden“, so Dr. med. Julia Weinmann-Menke, Pressesprecherin der DGfN. Gleichzeitig ist es wichtig, ein Deutsches Zentrum für Nierengesundheit zu gründen, um Prävention, Diagnostik und Behandlung von Nierenerkrankungen zu verbessern.

Ein solches Zentrum könnte dazu beitragen, dass künftig weniger Menschen ihre Nierenfunktion verlieren oder eine Dialyse benötigen. Dabei spielen neue Forschungsergebnisse und innovative Ansätze in der Behandlung von Nierenerkrankungen eine zentrale Rolle. Die 16. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie wird sich unter dem Motto „Neue Nephrologie“ mit diesen für die Zukunft wichtigen Themen befassen. Die Veranstaltung findet vom 26. bis 29. September 2024 im ECC in Berlin statt.

Auf der Agenda stehen auch Diskussionen zu den Herausforderungen in der Nierentransplantation, etwa wie man die Verteilung von Spenderorganen gerechter gestalten kann und welche Rolle Kreuzlebendspenden spielen. Solche Initiativen könnten einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Situation von Nierenkranken in Deutschland leisten. Nach dem aktuellen Stand der Forschung und den vorgeschlagenen Maßnahmen wird es spannend zu beobachten, wie sich die Organspendesituation in naher Zukunft entwickelt. Mehr Details zu diesem Thema sind auf medizin-aspekte.de nachzulesen.

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