Nienburg. Am 25. November wird in Nienburg und Umgebung ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt! Unter dem Motto „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ finden zahlreiche Aktionen statt, die auf die alarmierenden Zahlen häuslicher Gewalt aufmerksam machen. Erschreckend: Alle zwei Tage wird eine Frau von ihrem Partner getötet! Diese brutalen Taten werden nun als Femizide bezeichnet und nicht mehr als harmlose Eifersuchtsdramen abgetan.
Im Rathaus von Nienburg versammelten sich Gleichstellungsbeauftragte und Mitarbeiterinnen von Frauenhäusern, um das Programm vorzustellen. Eine der zentralen Aktionen ist die Brötchentütenaktion, bei der auf Wochenmärkten in Nienburg und Stolzenau Tüten mit Backwaren verteilt werden, die auch wichtige Informationen für Frauen und Mädchen enthalten, die von Gewalt bedroht sind. Die Frauen in der Runde betonen, dass die Dunkelziffer der Fälle von Gewalt weit höher ist, als es scheint, besonders im ländlichen Raum, wo Frauen oft aus Angst vor dem Gerede und um ihrer Kinder willen schweigen.
Alarmierende Entwicklungen
Besonders besorgniserregend ist der Einfluss von sozialen Medien wie TikTok und Instagram, wo zunehmend Inhalte verbreitet werden, die Frauen in traditionelle Rollen drängen. Diese Entwicklung könnte dazu führen, dass Frauen finanziell abhängiger von ihren Partnern werden. Die Anwesenden warnen auch vor der Gefährdung durch Ortungsprogramme, die von Männern genutzt werden, um Kontrolle auszuüben. „Ein schleichender Prozess, der bedenklich ist“, so die einhellige Meinung der Frauen.
Die Aktionen zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen werden von verschiedenen Gleichstellungsbeauftragten und Organisationen koordiniert. Der Aufruf zur Solidarität und zum Handeln ist klar: „Lasst uns gemeinsam gegen Gewalt an Frauen eintreten!“ Die nächsten Veranstaltungen sind bereits geplant, darunter die Schulbrötchenaktion und eine Lesung für Kinder und Eltern. Ein starkes Zeichen für die Rechte der Frauen in Nienburg!