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Nienburg gedenkt der Novemberpogrome: Kultur und Erinnerung vereint

Die Stadt Nienburg/Weser gedenkt der Novemberpogrome von 1938 mit einem beeindruckenden Programm voller Erinnerungsveranstaltungen. Diese blutige Nacht, auch bekannt als „Kristallnacht“, führte vom 7. bis 13. November dazu, dass 1400 jüdische Gotteshäuser und Friedhöfe in ganz Deutschland zerstört wurden, hungrige Horden mordeten mehrere hundert Juden und verschleppten 30.000 in die grausamen Konzentrationslager. Die Schrecken dieser Zeit forderten unzählige Leben – Hunderte starben nicht nur an den unmenschlichen Haftbedingungen, sondern viele lösten auch aus Verzweiflung selbst die Frage des Lebens. Sinti und Roma waren ebenfalls Opfer dieser barbarischen Welle.

Mit einem klaren Ziel hat der Arbeitskreis Gedenken sich auf die Fahnen geschrieben, nicht nur an die Gräueltaten zu erinnern, sondern auch die unermessliche Bedeutung der jüdischen Kultur in die Stadt zurückzuholen. „Wir müssen die kulturellen Schätze wiederbeleben“, fordert Patricia Berger, Stadt- und Kreisarchivarin. Eine mit viel Leidenschaft aufbereitete Ausstellung über die berühmte Dichterin Rose Ausländer wird dies in Zusammenarbeit mit dem Nienburger Kulturwerk herausstellen. Diese spektakuläre Ausstellung wird am 1. November um 19 Uhr von Helmut Braun eröffnet, der die Gedichte Ausländers und Bilder ihres Lebens präsentiert. Höhepunkt der Ausstellung soll die Finissage am 30. November um 17 Uhr werden, bei welcher die talentierte Theaterpädagogin Susanne Baum Gedichte mit musikalischer Begleitung von Björn Jensch zum Leben erwecken wird.

Ausstellungen und Ehrungen im Rathaus

Neben dieser herzlichen Hommage wird am 3. November um 15 Uhr im Vestibül des Nienburger Rathauses eine weitere bewegende Ausstellung eröffnet. Unter dem Titel „…auf deutschen Boden für die ganze Welt“ wird die schockierende Geschichte Niedersachsens im Nationalsozialismus thematisiert. Diese Wanderausstellung, die von der Gedenkstätte Bergen-Belsen erstellt wurde, zeigt die düstere Entwicklung der Ideologien und die brutalen NS-Verbrechen von 1933 bis 1945st. Dr. David Reinicke von der Niedersächsischen Gedenkstättenstiftung führt in die bedeutsame Präsentation ein, während das Handglocken-Ensemble der ASS unter der Leitung von Diemut Eickhoff diesen bewegenden Moment musikalisch begleitet. Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist kostenfrei, ein Zeichen der offenen Erinnerung und der Einladung zur Teilnahme.

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Quelle/Referenz
nienburg.de

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