In einer dramatischen Welle von Warnstreiks haben mehr als 10.000 Mitarbeiter bei Volkswagen an nahezu allen deutschen Standorten die Arbeit niedergelegt. Der Protest, der mit lautstarken Sprechchören wie „Streikbereit! Bundesweit!“ vor dem Vorstandshochhaus in Wolfsburg begleitet wurde, zielt auf massive Kürzungen ab, die der Konzern im Rahmen seiner milliardenschweren Sparpläne durchsetzen will. Die IG Metall setzt mit diesen Aktionen ein klares Zeichen gegen die von VW geforderten Lohnkürzungen von zehn Prozent sowie gegen drohende Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen, welche in der gesamten Branche angekündigt wurden. Einen ersten Rückschlag erlitten Arbeitnehmervertreter, als VW ein gemeinsames Konzept zur Vermeidung von Kündigungen am Freitag als unzureichend abgelehnt hat, wie Krone.at berichtet.
Die Bewegung breitet sich aus
Der erste Warnstreik begann in Zwickau und breitete sich schnell auf das Stammwerk in Wolfsburg aus. Bis zum Ende des Tages sind für neun der zehn VW-Standorte zeitweise Arbeitsniederlegungen geplant, wobei jede Schicht jeweils zwei Stunden lahmgelegt wird. „Das ist nur eine Warnung“, betonte IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger und fügte hinzu, dass eine Eskalation drohe, sollte der Konzern nicht von seinen Maximalforderungen ablassen. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 9. Dezember statt und könnte entscheidend für die Zukunft der 120.000 VW-Beschäftigten sein, deren Gehälter und Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen, so BR24.
Mit den Warnstreiks erhöht die IG Metall den Druck auf VW. In zahlreichen Städten, einschließlich Braunschweig, versammelten sich Mitarbeiter, um ihren Widerstand zu zeigen. Die Vorgänge könnten auf einen der härtesten Konflikte hinweisen, den Volkswagen je erlebt hat – ein Arbeitskampf, der „zu Volkswagen passt“, so die Betriebsratschefin Daniela Cavallo. VW hat zwar seine Bereitschaft zur Verhandlungen betont, bleibt jedoch in seinen Forderungen hart und hat bisher jedes Angebot zur Vermeidung von Einschnitten zurückgewiesen.
