In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit gibt es oft operative Veränderungen innerhalb großer Unternehmen. Volkswagen (VW) sieht sich in akuten Schwierigkeiten, und Wendelin Wiedeking, der frühere Vorstandsvorsitzende von Porsche, hat sich nun zu Wort gemeldet. In einem Interview mit der Bild schildert er seine Ansichten zur Krise des Automobilkonzerns und meint, es sei höchste Zeit für grundlegende Reformen.
„VW lebt über seine Verhältnisse“, so Wiedeking, der auf die aktuellen Herausforderungen hinweist, die der Konzern bereits seit Jahren abmildern muss. Für ihn steht fest, dass die Belegschaft reduziert werden muss, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Die Aussage „Es waren immer schon zu viele Leute an Bord“ deutet auf eine drastische Notwendigkeit für einen Stellenabbau hin.
Die Notwendigkeit eines radikalen Wandels
Seiner Meinung nach sei vielmehr eine völlige Neustrukturierung des Unternehmens erforderlich, um die Effizienz der deutschen Standorte zu steigern. „VW täte gut daran, sich in Deutschland einer Rosskur zu unterwerfen“, meint er. Diese Art von „Rosskur“ bezeichnet tiefgreifende Einschnitte, die oft zur Sanierung eines Unternehmens dienen und darauf abzielen, ein besseres Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben zu schaffen.
Der Ex-Manager hebt hervor, dass alleine die Kernmarke VW Pkw weltweit etwa 200.000 Menschen beschäftigt, wobei der Großteil, etwa 120.000, in Deutschland tätig ist. Diese Zahlen belegen die Dimensionen des Problems, mit dem das Unternehmen konfrontiert ist.
„Als Ursache für die aktuelle Situation sind die Probleme schon seit Jahren bekannt“, so Wiedeking weiter. Er kritisiert die Führungsebene unter CEO Oliver Blume dafür, dass sie sich nun den Herausforderungen stellen muss, die ihre Vorgänger nicht bewältigen konnten. Blume hat bereits angekündigt, drastische Einsparmaßnahmen in die Wege zu leiten. Es geht dabei nicht nur um die Aufkündigung bestehender Beschäftigungssicherungen, sondern auch um die Schließung ineffizienter Standorte.
Zusammenarbeit als Schlüssel zur Zukunft
Wiedeking bleibt trotz der Herausforderungen optimistisch und betont, dass VW eine reiche Geschichte hat und zukunftsfähig bleiben kann. Er fordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Belegschaft, Arbeitnehmervertretern und dem Management, um die notwendigen Veränderungen erfolgreich umzusetzen.
Mit den aggressive Tarifforderungen der IG Metall, die im Raum stehen, ist es fraglich, welche weiteren Schritte VW unternehmen wird. Die kommenden Monate, beschreibt Wiedeking, sind entscheidend für die langfristige Zukunft des Konzerns. Die Maßnahmen, die sowohl Blume als auch Wiedeking skizzieren, sind der erste Schritt, um VW für die Herausforderungen der Zukunft fit zu machen.
Für mehr Informationen zu den Veränderungen bei VW und den damit verbundenen Herausforderungen, ist es ratsam, einen genaueren Blick auf aktuelle Berichte zu werfen, wie auf www.merkur.de beschrieben.