Die Situation bei Volkswagen (VW) spitzt sich zu: Die IG Metall drängt auf sofortige Verhandlungen über die kürzlich angekündigten Sparmaßnahmen des Unternehmens. Ein zentrales Anliegen der Gewerkschaft ist das Vorziehen der Tarifrunde, die ursprünglich für den Herbst geplant war, um drohenden betriebsbedingten Kündigungen entgegenzuwirken.
IG-Metall-Chefin Christiane Benner äußerte während einer Konferenz in Hannover, dass die Einführung einer Vier-Tage-Woche für alle Beschäftigten der Kernmarke VW als eine mögliche Lösung in Betracht gezogen werden könnte. „Das kann mit eine der Optionen sein“, betonte sie und fügte hinzu, dass nichts unversucht gelassen werden solle, um Arbeitsplätze und Standorte zu erhalten. Ihr Ziel ist es, gemeinsam mit dem Unternehmen schnellstmöglich an einem Tisch zu sitzen, um Lösungen zu finden, die sowohl die Beschäftigten als auch die Standorte absichern.
Gefährdete Arbeitsplätze und Forderungen
Die IG Metall setzt sich energisch dafür ein, dass Werksschließungen und die Möglichkeit von Entlassungen vom Tisch sind. Es sei für die Gewerkschaft „absolut wichtig“, diese Themen als „rote Linien“ zu definieren. In einem klaren Appell an das Unternehmen forderte Benner, dass VW Verantwortung übernehmen und die anvisierten Kürzungen überdenken müsse. Der Druck wird insbesondere durch die geplante Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie erhöht, die in Niedersachsen in der nächsten Woche beginnt. Für VW gilt es, sich zeitnah bezüglich des vorgeschlagenen Flächentarifs zu äußern.
Die IG Metall hat von VW eine Lohnerhöhung von sieben Prozent gefordert, eine Forderung, die sie nicht aufgeben möchte. Laut Thorsten Gröger, dem Chef der IG Metall Niedersachsen, gab es auch in Zeiten florierender Geschäfte keine Abweichungen von den gemeinsamen Zielsetzungen bei Lohnerhöhungen: „Selbst in Phasen, wo es Volkswagen exorbitant besser ging als dem Rest der Branche, haben wir bei Volkswagen die gleichen Entgeltsteigerungen vereinbart.“
Die Ankündigung von VW, den Sparkurs weiter zu verschärfen und betriebsbedingte Kündigungen nicht auszuschließen, hat Besorgnis ausgelöst. Dies könnte zum ersten Mal seit drei Jahrzehnten zu Entlassungen bei VW führen und steht im Kontext eines Sparpakets, das eine Lücke von fünf Milliarden Euro schließen soll, wie www.news38.de berichtet. Die bereits bestehende Beschäftigungssicherung, die Kündigungen bis 2029 ausschloss, soll möglicherweise aufgekündigt werden.
In der Vergangenheit erwiesen sich Initiativen wie die Vier-Tage-Woche als wirksame Mittel, um Beschäftigung zu sichern. Diese Maßnahme hatte bereits in den 1990er-Jahren, während einer tiefen Krise bei VW, Massenentlassungen und den Verlust von 30.000 Arbeitsplätzen verhindert. Die momentanen Entwicklungen ziehen nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale und gesellschaftliche Auswirkungen nach sich, die unmittelbare Relevanz für die Belegschaft von VW haben. Mehr dazu finden Interessierte in einem ausführlichen Bericht auf www.news38.de.