Wolfenbüttel

Wolfenbüttel: Zukunft der Jugendarbeit in Schöppenstedt wackelt

Die Evangelische Jugend Schöppenstedt kämpft verzweifelt um die unbefristete Stelle der Diakonin Paula-Marie Götz, deren Befristung im September 2024 endet, um die erfolgreiche Jugendarbeit in der Region zu sichern, die zuletzt trotz herber Rückschläge wieder Schwung aufgenommen hat.

In Wolfenbüttel wird eine Diskussion um die Evangelische Jugend Schöppenstedt immer drängender. Seit kurzem spricht die Gemeinschaft über die unbefristete Besetzung der Diakonin Paula-Marie Götz, die seit September 2022 in ihrer Rolle tätig ist. Zuvor hatten bereits mehrere Personalwechsel und eine drastische Stellenreduktion die Jugendarbeit in der Region stark beeinträchtigt. Die Situation spitzt sich nun zu, da ihre zweijährige Befristung im September 2024 endet.

Der Förderverein der Propsteijugend Schöppenstedt, „Wir für Euch e.V.“, hat sich in einer Pressemitteilung eindringlich an die Landeskirche in Braunschweig gewendet. Laut den Verantwortlichen sei es bereits „wenige Sekunden vor 12“ für die Jugendarbeit in Schöppenstedt. Diese äußert damit ihre große Besorgnis über die Zukunft der hauptamtlichen Diakonin und die damit verbundenen Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche in der Region.

Ein Rückblick auf die Entwicklung der Diakoninnenstelle

Die Evangelische Jugend Schöppenstedt blickt auf eine turbulente Geschichte zurück. Bereits 2011 wurde die Stelle erstmals von einer vollen auf eine halbe Reduzierung verringert, was den Beginn einer langen Reihe von Veränderungen markierte. Nach dem Weggang von Britta Wagener blieb die Diakoninnenstelle über drei Jahre unbesetzt, bis Henning Jorns die halbe Stelle 2014 übernahm. Doch auch er musste aufgrund beruflicher Herausforderungen aufgeben.

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Die darauffolgende fünfjährige Vakanz führte zu einem herben Rückgang der Beteiligung Jugendlicher. Ein Beispiel für diesen Rückgang ist die Teilnehmendenzahl beim Pfingstzeltlager, die von 120 auf nur noch 48 Kinder und Jugendliche fiel. Diese Zustände unterstreichen die Dringlichkeit, die Diakoninnenstelle in Schöppenstedt dauerhaft zu sichern, um die Jugendarbeit stabilisieren zu können.

Mit dem Eintritt von Paula-Marie Götz im Jahr 2022, so der Vorstand des Vereins, sei jedoch ein Lichtblick geworfen worden. Durch ihr Engagement haben sich nicht nur die Angebote für Jugendliche deutlich verbessert, sondern auch die Anzahl der Ehrenamtlichen ist gestiegen. Sie initiierte verschiedene neue Aktionen, wie die Kindergruppe „Naturschelme“, die regelmäßig im Elm unterwegs ist.

Die Dringlichkeit der unbefristeten Stelle

Der Förderverein weist darauf hin, dass die jetzt bevorstehende Beendigung von Götz‘ Anstellung eine Rückkehr zu den vorherigen, kritischen Verhältnissen zur Folge haben könnte. Eine unbefristete Vollzeitstelle wird derzeit nicht vorgesehen, was die Befürchtungen schürt, dass die positive Entwicklung der letzten Monate abrupt gestoppt werden könnte. Der Verein betont, dass eine dauerhafte Anstellung unerlässlich ist, um die Jugendarbeit nachhaltig zu fördern und zu stabilisieren. Der Status quo sei nicht akzeptabel, vor allem in einer Region, die als sozialer Brennpunkt gilt und viele Wohneinrichtungen für Kinder und Jugendliche beheimatet. Hier könnte eine gesicherte Diakoninnenstelle wesentliche Veränderungen herbeiführen.

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In einem Schreiben an die Landeskirche hat der Vorstand der Evangelischen Jugend Schöppenstedt klar gemacht, dass mehr Unterstützung nötig ist. Sie haben ihre Stimme erhoben und fordern eine vollwertige Diakoninnenstelle. Zahlreiche Unterstützungsunterschriften von Eltern und Gemeindemitgliedern wurden diesem Anliegen beigefügt.

Der Förderverein hat sich vereint erklärt: „Wir als Förderverein der Ev. Jugend Schöppenstedt ‚Wir für Euch‘ schließen uns diesen Forderungen vollumfänglich an! Sollte die Kinder- und Jugendarbeit nicht nachhaltig finanziert werden, wird sie aussterben. Wir bitten alle, die unsere Anliegen unterstützen, sich bei ihrer Kirchengemeinde und der Landeskirche einzubringen. Nur mit einer soliden Unterstützung wird die Kirche auch in Zukunft eine Rolle spielen können.“

Perspektiven für die Zukunft der Evangelischen Jugend

Die Diskussion um die Ev. Jugend Schöppenstedt ist nicht nur ein lokales Problem, sondern spiegelt die Herausforderungen wider, mit denen viele gleichgesinnte Organisationen in Deutschland konfrontiert sind. Es zeigt sich, dass die Sicherung von Fachkräften in der Kinder- und Jugendarbeit von zentraler Bedeutung ist. Es bleibt daher zu hoffen, dass die Verantwortlichen in der Landeskirche die Zeichen der Zeit erkennen und zeitnah angemessene Entscheidungen treffen, um die wertvolle Arbeit der Evangelischen Jugend zu unterstützen und langfristig zu sichern.

Die Bedeutung der Diakonie in der Jugendarbeit

Die Diakonie spielt eine entscheidende Rolle in der evangelischen Kirche, insbesondere in der Jugendarbeit. Sie soll nicht nur soziale, sondern auch spirituelle Unterstützung bieten, um junge Menschen in ihrer Entwicklung zu fördern. Die Tätigkeit von Diakoninnen und Diakonen reicht weit über die Organisation von Freizeitaktivitäten hinaus; sie umfasst auch die Begleitung von Jugendlichen in schwierigen Lebenslagen und trägt zur Vermittlung von Werten und Gemeinschaftsgefühl bei.

In Schöppenstedt zeigt sich, wie wichtig eine stabil besetzte Diakoninnenstelle für die Jugendlichen ist. Durch die gute Vernetzung und das vorhandene Vertrauen zu den Ehrenamtlichen konnten kreative und nachhaltige Projekte umgesetzt werden. Die positiven Rückmeldungen aus der Gemeinde unterstreichen die Bedeutung einer soliden diakonischen Präsenz. Eine unbefristete Stelle würde nicht nur Kontinuität, sondern auch die Möglichkeit zur längerfristigen Planung solcher Angebote schaffen.

Herausforderungen für die Kirche und ihre Jugendangebote

Die evangelische Kirche steht zunehmend vor der Herausforderung, ihre Jugendangebote in einer sich schnell verändernden gesellschaftlichen Landschaft zu positionieren. Zunehmende gesellschaftliche Mobilität, schwindende Mitgliederzahlen und der Einfluss digitaler Medien verändern die Art und Weise, wie Jugendliche Gemeinschaft erleben und welche Angebote sie suchen. Laut einer Studie des ife (Institut für empirische Jugendforschung) ist die digitale Vernetzung für viele junge Menschen essenziell geworden, jedoch berichten sie gleichzeitig von einem Mangel an greifbaren Gemeinschaftserlebnissen.

Diese Realität stellt die Kirche in Schöppenstedt vor die Notwendigkeit, ihre Angebote sowohl analog als auch digital zu gestalten. Dies erfordert eine fachliche Unterstützung, wie sie eine unbefristete Diakoninnenstelle bieten könnte. Insbesondere in sozialen Brennpunkten, wo der Bedarf an stabilen sozialen Strukturen hoch ist, könnten fortlaufende, professionelle Angebote zur Stärkung von Jugendgemeinschaften und zur Integration benachteiligter Jugendlicher entscheidend sein.

Unterstützung durch die Gemeinde

Die Situation der evangelischen Jugend in Schöppenstedt hat nicht nur die betroffenen Jugendlichen, sondern auch die gesamte Gemeinde aufgerüttelt. Der Förderverein „Wir für Euch e.V.“ hat sich mit zahlreichen Unterschriften klar zu den Forderungen nach einer unbefristeten Diakoninnenstelle bekannt. Diese breite Unterstützung zeigt, dass es in der Gemeinde ein starkes Bewusstsein für die Bedeutung der Jugendarbeit gibt.

Die Unterschriftensammlung ist nicht nur ein Zeichen der Solidarität, sondern auch ein Aufruf an die Landeskirche, die Dringlichkeit der Situation ernst zu nehmen. Denn eine fehlende nachhaltige Finanzierung könnte langfristig nicht nur die Diakonie in Schöppenstedt, sondern auch die gesamte Gemeinschaft gefährden, da sie auf die aktiven Jugendlichen angewiesen ist, die letztendlich auch zukünftige Generationen prägen werden.

Die Unterstützung der Gemeinde spiegelt sich in verschiedenen Aktionen wider: Von Informationsveranstaltungen über Spendenaktionen bis hin zu Aktionen, die darauf abzielen, das Bewusstsein für die Vielfältigkeit der Jugendangebote zu schärfen. Solche Bemühungen sind entscheidend, um die Interessen der Kinder und Jugendlichen nachhaltig zu stärken.

Fazit

Die Herausforderungen, vor denen die Evangelische Jugend Schöppenstedt steht, sind nicht einzigartig, sie spiegeln jedoch einen größeren Trend innerhalb der Kirche wider. Die Unterstützung der Gemeinde und das Engagement in der Jugendarbeit sind essenziell, um diesen Trend umzukehren. Langfristige Perspektiven, wie sie durch eine unbefristete Diakoninnenstelle ermöglicht würden, sind entscheidend für eine erfolgreiche Gestaltung der Jugendarbeit in der evangelischen Kirche. Die Gemeinschaft in Schöppenstedt zeigt, dass sie bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und aktiv an der Gestaltung der Zukunft mitzuarbeiten.

– NAG

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