Wolfenbüttel

Stadtbad Hornburg in Gefahr: Ein Ort voller Erinnerungen kämpft um Hilfe

Im Kreis Wolfenbüttel droht dem Kult-Bad in Hornburg, das seit über 90 Jahren als wichtiger Freizeitort für die Anwohner dient, aufgrund finanzieller Probleme und fehlender Unterstützung der Gemeinde das Aus, was viele persönliche Erinnerungen und die Lebensqualität der Gemeinde gefährdet.

Im Kreis Wolfenbüttel, genauer gesagt im kleinen Örtchen Hornburg, stehen die Anwohner vor der unfassbaren Realität: Ihr geliebtes Stadtbad könnte bald geschlossen werden. Der Ort, das ist kein bloßer Freizeitpark – für viele Bewohner ist es ein Teil ihrer Geschichten, ein Schauplatz unzähliger Erinnerungen. Hier wurde generationenübergreifend geschwommen, gefeiert und Gemeinschaft gelebt. Aber jetzt droht diese Institution in den Hintergrund zu verschwinden, und viele können das einfach nicht fassen.

Felix Langmaak, der seit drei Jahren als Bademeister in der Einrichtung arbeitet, berichtet, dass finanzielle Schwierigkeiten das Bad in eine prekäre Lage gebracht haben. „Das Bad ist vor etwa 90 Jahren erbaut worden und hat seit den späten 70er Jahren keine nennenswerte Sanierung mehr erfahren. Wir kämpfen nun mit alten technischen Anlagen und einem großen Schwimmbecken, das Wasser verliert“, erklärt er. Die Erträge, die durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Einnahmen aus dem Kiosk sowie Veranstaltungen generiert werden, reichen schon lange nicht mehr für die erforderlichen Reparaturen aus.

Dringender Handlungsbedarf

Im Laufe der Zeit haben die Gespräche mit der Gemeinde keine Lösung hervorbringen können. „Wir haben Anfang des Jahres noch einmal Kontakt zur Gemeinde gesucht und Unterstützung für eine dringend nötige Reparatur erbeten. Doch offenbar ist da kein echtes Interesse vorhanden, uns zu helfen“, berichtet Langmaak. Trotz dieser Herausforderungen gibt es einen Lichtblick: Eine Versicherung hat einen Teil der anfallenden Kosten gedeckt, aber das reicht nicht aus, um das Bad langfristig am Leben zu erhalten.

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Um diese Drogenden Wasser einzudämmen, hat Langmaak die Initiative „Gofundme“ ins Leben gerufen. „Wir versuchen, vielleicht das Nötigste auf eigene Faust zu erledigen, um weiterhin in Hornburg ein lebendiges Freizeitangebot zu haben“, erklärt der Bademeister. Er ist sich bewusst, dass das Stadtbad eine zentrale Anlaufstelle für viele ist, die im heißen Sommer eine Erfrischung suchen oder einfach nur Zeit mit Freunden verbringen möchten. „Für einige ist es die letzte Möglichkeit für Freizeitspaß“, fügt er hinzu.

Die Emotionen bei den Anwohnern sind hoch. Michelle, eine Hornburgerin, schreibt mit Bedauern an News38 und betont die Bedeutung des Stadtbads für sie und die Dorfgemeinschaft. Sie erinnert sich daran, dass ihre Großmutter dort das Schwimmen im „Baumwollschlüpfer“ gelernt hat, weil sich viele damals keine richtigen Badeanzüge leisten konnten. Auch ihre eigene Jugend ist eng mit diesem Ort verbunden: „Ich erinnere mich noch an meinen ersten zaghaften Kuss unterm Sonnenschirm mit 12“, erzählt sie. So geht es vielen, das Bad hat einen besonderen Platz in den Herzen der Bürger.

Gemeinsam gegen den drohenden Verlust

„Das Bad darf nicht sterben!“ ist der verzweifelte Aufschrei von Michelle und vielen anderen Anwohnern. Für viele ist das Stadtbad nicht nur eine Wasserfläche – es ist ein Ort der Zusammenkunft, an dem man lachen und alte Freunde treffen kann. „Es ist kaum zu glauben, dass ein solcher, lebendiger Ort auf der Kippe steht“, äußern besorgte Bürger auf sozialen Plattformen. Der Verlust des Stadtbads würde nicht nur bedeuten, dass ein historischer Ort verschwindet, sondern auch, dass Lebensqualität und Gemeinsinn in Hornburg leidenschaftlich betroffen wären.

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Das Feedback aus der Bevölkerung ist überwältigend. Bademeister Felix Langmaak bemerkt, dass viele bereit sind, für den Erhalt des Stadtbads einzutreten, doch es bedarf auch externer Unterstützung. Sollte die Hilfe von außerhalb nicht kommen, wird die Schließung eines geliebten Teils von Hornburg unausweichlich. „Es zeigt sich, dass die Menschen wirklich an dem Ort hängen. Jetzt brauchen wir eine Handvoll Hilfe, um das zu bewahren, was wir so sehr lieben“, erklärt er nachdrücklich.

Interesse am Erhalt des Stadtbads können Bürger und Unterstützer über die Plattform „Gofundme“ bekunden, wo man sich mit einem kleinen Beitrag beteiligen kann. Jeder Cent zählt, um den Verlust dieses geschätzten Freizeitortes abzuwenden.

Die Bedeutung des Stadtbads für die Gemeinschaft

Das Stadtbad Hornburg spielt eine zentrale Rolle für die lokale Gemeinschaft im Kreis Wolfenbüttel. Für viele Anwohner ist es nicht nur ein Ort zum Schwimmen, sondern ein Treffpunkt, an dem soziale Bindungen entstehen. Aktivitäten im Bad fördern den Zusammenhalt und schaffen Erinnerungen, die über Generationen hinweg weitergegeben werden. Das Bad hat eine lange Tradition, in der Menschen aus verschiedenen Altersgruppen zusammenkommen, wobei insbesondere Kinder und Jugendliche dort Schwimmen lernen und Spaß haben.

Diese sozialen Aspekte werden häufig unterschätzt, wenn über die finanzielle Lage von Freizeitangeboten gesprochen wird. Die Schließung des Stadtbads könnte daher nicht nur wirtschaftliche, sondern auch signifikante soziale Konsequenzen für die Gemeinschaft nach sich ziehen. In einer Zeit, in der viele ländliche Regionen mit dem demographischen Wandel kämpfen und Freizeitmöglichkeiten abnehmen, gewinnt der Erhalt solcher Einrichtungen zunehmend an Bedeutung.

Die Herausforderungen für kommunale Bäder

Kleine Schwimmbäder und Freizeitstätten in ländlichen Gebieten stehen vielerorts vor ähnlichen Herausforderungen wie das Stadtbad in Hornburg. Ein Mangel an finanziellen Mitteln wird oft durch die hohen Betriebskosten und notwendige Renovierungen verstärkt. Laut dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) befinden sich in Deutschland viele kommunale Bäder in einem Sanierungsstau. Häufig fehlt den Gemeinden das Budget, um eine notwendige Modernisierung durchzuführen, da andere Ausgaben priorisiert werden.

In vielen Fällen setzen sich lokale Initiativen und Fördervereine dafür ein, öffentliche Gelder zu sichern oder Spendenaktionen ins Leben zu rufen, um ihren Erhalt zu fördern. Doch ohne zugehörige politische Unterstützung und einen klaren Handlungsspielraum bleibt es oft bei diesen Bemühungen, was die Situation der Bäder verschärft und viele Freizeitmöglichkeiten für Bürger gefährdet.

Finanzierungsmodelle für kommunale Freizeiteinrichtungen

Die Finanzierung von kommunalen Bädern kann durch verschiedene Modelle erfolgen. Dazu gehört beispielsweise die Einführung von Fördermitgliedschaften, wie sie auch im Stadtbad Hornburg praktiziert wird. Diese Mitgliedschaften ermöglichen es den Nutzern, durch regelmäßige Beiträge zur wirtschaftlichen Stabilität beizutragen. Darüber hinaus könnte die Förderung von besonderen Veranstaltungen dabei helfen, zusätzliche Einnahmen zu generieren.

Ein weiteres wichtiges Element stellt die Zusammenarbeit mit Sponsoren dar. Lokale Unternehmen könnten durch Werbung oder finanzielle Förderung in der Lage sein, einen Beitrag zu leisten, um solche Einrichtungen am Leben zu halten. Zudem können Partnerschaften mit Schulen und Sportvereinen dazu beitragen, die Nutzung der Bäder zu maximieren und gleichzeitig den Gemeinschaftsgeist zu stärken.

Ein innovativer Ansatz könnte die Implementierung von Crowdfunding-Plattformen sein, um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen und individuelle Unterstützer zu gewinnen. Solche Plattformen ermöglichen es, direkt mit der Gemeinschaft zu kommunizieren und sie aktiv in die Rettung lokal bedeutender Einrichtungen einzubeziehen.

Die aktuelle Lage der Freizeitangebote im Kreis Wolfenbüttel

Der Kreis Wolfenbüttel bietet eine Vielzahl von Freizeitangeboten, die jedoch durch den Rückgang an finanziellen Mitteln und die Schließung weiterer Einrichtungen gefährdet sind. Hierzu zählen nicht nur Schwimmbäder, sondern auch Sporteinrichtungen und kulturelle Angebote. Die Stadtverwaltung sieht sich einem Dilemma gegenüber: Einerseits müssen Investitionen für die Instandhaltung von Angeboten getätigt werden, andererseits sind die Mittel begrenzt.

Die Aufgabe der Kommunen besteht häufig darin, einen Ausgleich zu finden zwischen finanzieller Verantwortung und der Schaffung eines attraktiven Lebensumfeldes für die Bürger. Das Stadtbad Hornburg fungiert hier als Prädiktor für die zukünftige Entwicklung, und seine Schließung könnte weitreichende Auswirkungen auf die Lebensqualität im ganzen Kreis haben.

Schlussbetrachtung

Die Schicksale von kommunalen Bädern wie dem Stadtbad in Hornburg sind nicht nur Geschichten über Wasser und Freizeit, sondern auch über das, was sie für die Gemeinschaft bedeuten. Mit einem starken sozialen Rückhalt und kreativen Lösungsansätzen steht vielleicht doch noch eine Rettung für das Bad bevor. Es bleibt abzuwarten, wie die nächsten Schritte aussehen und ob die Bevölkerung und die zuständigen Behörden gemeinsam ein tragfähiges Konzept entwickeln können, um diesen wertvollen Ort für zukünftige Generationen zu erhalten.

– NAG

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