Die Herausforderungen, denen sich Bildungseinrichtungen im Umgang mit digitalen Medien gegenübersehen, sind vielfältig. Schulen sollen den Schülerinnen und Schülern nicht nur den Umgang mit Technik beibringen, sondern auch gleichzeitig den Überkonsum von digitalen Inhalten vermeiden. Um praktikable Lösungen zu entwickeln, startet der Kreiselternrat im Landkreis Wittmund eine Umfrage, die speziell Eltern anspricht.
Diese Initiative kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der Einfluss digitaler Medien in den Alltag von Kindern und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken ist. Die Nutzung von Tablets und Smartphones ist mittlerweile Alltag in vielen Klassenräumen, und Eltern fragen sich, wie sie ihre Kinder im digitalen Zeitalter unterstützen können, ohne ihre Entwicklung zu gefährden. Jan Herrmann, der Vorsitzende des Kreiselternrats, äußert die Besorgnis vieler Eltern: „Wenn Ärzte über Bewegungsmangel sprechen und Krankenkassen vor digitalen Abhängigkeiten warnen, wird deutlich, dass es nicht einfach ist, den richtigen Umgang mit Medien zu finden.”
Digitale Kompetenz als Erziehungsauftrag
Die Umfrage zielt darauf ab, einen Überblick über die Nutzung digitaler Medien im Bildungsbereich zu bekommen. Anhand dieser Informationen möchten die Elternvertretungen in Niedersachsen herausfinden, wie Schulen die digitale Kompetenz ihrer Schülerinnen und Schüler fördern können. Die Umfrage wird auf der Website ker-wtm.de zur Verfügung gestellt und bietet Eltern die Möglichkeit, ihre Erfahrungen und Meinungen einzubringen.
Die steigenden Zahlen von Cyberverbrechen und Mobbing im Internet verdeutlichen die Relevanz dieses Themas. Herrmann führt weiter aus, dass ein anerkanntes Ziel darin besteht, junge Menschen dazu zu befähigen, sich sicher und reflektiert in der digitalen Welt zu bewegen, ohne die grundlegenden sozialen Fähigkeiten zu vernachlässigen. “Wir möchten wissen, welche Konzepte und Ansätze Schulen verfolgen und welche Unterstützung Eltern empfinden”, betont Herrmann.
Doch das Thema ist nicht nur für Eltern und Schulen von Bedeutung. Die gesellschaftliche Diskussion über den Umgang mit digitaler Bildung zeigt, dass es an vielen Stellen noch an Klarheit mangelt. Die Umfrage soll dazu beitragen, einen Status quo über die Verwendung von Medien zu erstellen und die Auswirkungen auf das Lernen der Kinder zu analysieren. Eltern, die an der Umfrage teilnehmen, leisten damit einen wertvollen Beitrag zu einer Debatte, die für die Zukunft der digitalen Bildung entscheidend sein wird.
Das Engagement des Kreiselternrats und die aktive Teilnahme der Eltern sind wichtige Schritte in die richtige Richtung. Die Herausforderungen, mit denen Kinder und Jugendliche beim Aufwachsen in einer digitalisierten Welt konfrontiert sind, müssen ernst genommen werden, um eine ausgewogene und gesunde Mediennutzung fördern zu können. Daher ist die Umfrage nicht nur ein einfacher Fragebogen, sondern ein wichtiger Dialog über die digitale Entwicklung in der Bildung.