Die Planung neuer Windkraftanlagen in der Gemeinde Friedeburg gestaltet sich als langwieriger Prozess, der durch verschiedene bürokratische Hürden geprägt ist. Bürgermeister Helfried Goetz, der als parteilos gilt, und der Fachbereichsleiter Roland Abels berichteten kürzlich im Rahmen einer Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses über die anstehenden Schritte, die erforderlich sind, um die Installation der Anlagen voranzutreiben. Diese Sitzung wurde von etwa 200 kritischen Bürgern verfolgt, die sich aktiv mit dem Thema auseinandersetzen.
Im näheren Verlauf möchten die Verantwortlichen die geplanten Maßnahmen transparent gestalten. Ein Arbeitskreis namens „Wind“ hat bereits erste Kriterien definiert, die für die Planung beachtet werden sollen. Zu den Vorschlägen zählt beispielsweise ein höherer Mindestabstand der Windräder zu angrenzenden Wohnhäusern, der auf das Doppelte des bisherigen Standards angehoben werden soll. Die Gemeinde wartet nun auf die Stellungnahmen der Fachbehörden des Landkreises Wittmund sowie auf eine Bürgerinformationsbörse, bei der potenzielle Investoren ihre Projekte vorstellen können.
Transparente Kommunikation mit den Bürgern
Um die bestehenden Informationsdefizite zu beheben, wird eine regelmäßige Kommunikation zwischen den Initiatoren der Protestbewegung, zu denen Hans Oltmanns, Nabila Wilkens und Lennart Lueder gehören, und dem Bürgermeister vereinbart. Diese Treffen sollen einmal im Monat stattfinden. „Wir wollen transparent und vollständig berichten“, betont Bürgermeister Goetz, und dies zeigt eine klare Absicht, die Bürger aktiv in den Planungsprozess einzubeziehen.
In der kommenden öffentlichen Sitzung des Planungsausschusses im November soll vorgestellt werden, welche Flächen für den Bau von Windkraftanlagen in Frage kommen. Nach einem positiven Beschluss werden die Unterlagen veröffentlicht, was jedoch einen bedeutenden zeitlichen Aufwand erfordert. Hierbei ist es wichtig, alle relevanten Stellen zu informieren und das Verfahren gründlich zu durchlaufen.
Der abschließende Beschluss über die Änderung des Flächennutzungsplans, kurz F-Plan, fällt im Gemeinderat, jedoch wird dieser Termin voraussichtlich nicht im Dezember stattfinden. Der Landkreis Wittmund muss die Änderungen dann ebenfalls genehmigen, bevor die Projektierer, also die Investoren, einen Bauantrag stellen können. Reguliert durch das Bundesimmissionsgesetz sind umfangreiche Gutachten erforderlich, die sicherstellen, dass Menschen, Tiere, Pflanzen und Kulturgüter vor möglichen negativen Umwelteinflüssen geschützt werden.
Ein weiterer Aspekt, der in der Sitzung angesprochen wurde, ist, dass es hinsichtlich der Höhe der Windräder derzeit keine gesetzlichen Beschränkungen gibt. Dies könnte potenziell Einfluss auf die Planung und den Bau der Windkraftanlagen haben, da unterschiedliche Höhen auch verschiedene Wirkungsgrade und Umweltauswirkungen mit sich bringen können.
Die gesamte Thematik rund um den Bau von Windkraftanlagen bleibt hochaktuell, und die Transparenz der Planungsprozesse könnte sowohl die Bürgerbeteiligung erhöhen als auch mögliche Widerstände verringern. Es bleibt abzuwarten, wie sich der gesamte Prozess in den kommenden Wochen entwickelt und ob die geplanten Anlagen tatsächlich in naher Zukunft realisiert werden können.