In Wilhelmshaven zeigt sich, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Unternehmen ist, um aufkommende Konflikte im Stadtentwicklungsprozess zu lösen. Die Stadt hat sich mit der Alba Metall Nord GmbH auf eine Bestandssicherungsvereinbarung geeinigt, die die Existenz des Metallverwertungsbetriebs in Angesicht geplanter Bauprojekte absichert. Dies ist ein bedeutender Schritt, um sowohl industrielle als auch urbane Interessen in Einklang zu bringen.
Hintergrund der Einigung
Die Sorgen von Alba bezogen sich auf das geplante urbane Bebauungsgebiet gegenüber seiner Betriebsstätte. Hier könnten Bauprojekte auf dem ehemaligen Schlachthofgelände entstehen, was im schlimmsten Fall zur Gefährdung des lauten Betriebs geführt hätte. Um einer möglichen Klage gegen diese Planungen vorzubeugen, haben Stadt und Alba nun einen tragfähigen Kompromiss gefunden. Bei der letzten Sitzung des Planungsausschusses wurde der Vertrag einstimmig beschlossen.
Schutzmaßnahmen für die Anwohner
Ein zentraler Punkt der Vereinbarung ist der Bau eines Lärmschutzgebäuderiegs. Diese Maßnahme soll den Lärm vom Alba-Betrieb effektiv abschirmen, sodass das dahinter geplante urbane Wohngebiet nicht beeinträchtigt wird. Das Lärmschutzgebäude wird rund 170 Meter lang und 17 Meter hoch sein; in diesem Bereich sind ausschließlich gewerbliche Nutzungsmöglichkeiten vorgesehen, was die Zustimmung der Stadt erleichtert hat.
Nachhaltige Stadtentwicklung im Fokus
Ein weiterer Aspekt der Vereinbarung ist die mögliche Verlagerung von Alba an einen städtebaulich günstigeren Standort. Gemeinsam mit einem Gutachter, dessen Kosten zwischen Stadt und Alba geteilt werden, möchte man eine geeignete Lösung finden. Ziel ist es, die Ansiedlung von Industrie und Wohnraum zu harmonisieren, was für die gesamte Stadtentwicklung von Bedeutung ist. Der Ratsbeschluss zur Freigabe von 30.000 Euro für diesen Gutachter zeigt das Engagement der Stadt, nachhaltige Lösungen zu finden.
Die Rolle des Investors
Der Investor der Bauprojekte an der Ecke Deichstraße hat sich ebenfalls bereit erklärt, alternative Pläne zu prüfen. Statt eines Wohngebäudes könnte hier ein Gewerbebetrieb, wie zum Beispiel ein Hotel, entstehen. Diese Flexibilität ist entscheidend, um den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht zu werden.
Fazit: Ein Modell für zukünftige Kooperationen
Die Einigung zwischen der Stadt Wilhelmshaven und Alba Metall Nord steht nicht nur für eine Konfliktlösung, sondern könnte auch als Modell für künftige städtebauliche Projekte dienen. Anja Mandt (CDU) äußerte die Hoffnung, dass mit dieser Vereinbarung „die Kuh vom Eis“ sei, was andeutet, dass sowohl Stadt als auch Unternehmen bereit sind, gemeinsam an Lösungen für die Herausforderungen der Stadtentwicklung zu arbeiten.
– NAG