Der Schiffsverkehr im Wilhelmshavener Tiefwasserhafen boomt wie nie zuvor! Ein dramatischer Anstieg der Schiffsbewegungen auf der Jade sorgt für Aufregung unter den Lotsen. „Wir spüren das deutlich. Im Jahr 2023 haben wir gut zwölf Prozent mehr Schiffe begleitet als im Jahr zuvor“, erklärt Jan-Helge Janssen, der 1. Ältermann der Lotsenbrüderschaft Weser II/Jade. Bis Ende Oktober 2023 wurden bereits etwa 3.700 Lotsungen verzeichnet – das sind so viele wie im gesamten Vorjahr. Durchschnittlich fünf Schiffe pro Tag benötigen dringend die Expertise der Lotsen, um sicher in den Hafen einzulaufen.
Die Herausforderungen wachsen!
Die Lotsen stehen vor einer wachsenden Herausforderung. „Die Warenströme nach Europa werden kaum weniger, aber die Wege der Ladung verändern sich“, so Janssen. Während früher vor allem Öltanker die Hauptkunden waren, sind es nun auch Containerschiffe, LNG-Tanker und Autotransporter, die den Hafen anlaufen. Diese neuen Schiffstypen bringen zusätzliche Komplexität mit sich, insbesondere bei starkem Wind. „Im kommenden Jahr erwarten wir noch mehr Containerverkehre, was die Situation weiter verschärfen könnte“, warnt Janssen.
Doch das größte Problem bleibt die Verfügbarkeit von Schleppern. „Wir haben an der Jade zu wenig Schlepper, und die vorhandenen sind oft nicht die modernsten“, beklagt Janssen. Die Lotsen fordern dringend Verstärkung, um die Sicherheit beim An- und Ablegen zu gewährleisten. Bei steigenden Schiffsbewegungen drohen sonst Wartezeiten, die den Hafenbetrieb erheblich stören könnten. „Schlepper sind die günstigste Versicherung bei allen Manövern“, so Janssen, der die kritische Lage nochmals unterstreicht: „Wir brauchen mehr Schlepper für Wilhelmshaven – doch bislang hat sich nicht wirklich etwas bewegt!“
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