Wilhelmshaven

Meerwalnuss im Banter See: Eine ungewöhnliche Entdeckung sorgt für Aufsehen

Ein Freizeitgartenbesitzer hat im Banter See eine leuchtende Rippenqualle, die Meerwalnuss, entdeckt und an Naturschutzbeauftragte Iris Woltmann übergeben, was auf eine ungewöhnliche Verbreitung dieser Art hinweist und potenzielle Auswirkungen auf das lokale Ökosystem haben könnte.

Im Banter See, der sich in Wilhelmshaven befindet, wurde eine aufregende Entdeckung gemacht: Ein Hobbygärtner hat eine bemerkenswerte Meerwalnuss, eine leuchtende Rippenqualle, aus dem Wasser gefischt. Dies geschah am Westufer des Sees und wurde der Naturschutzbeauftragten Iris Woltmann gemeldet. „Das ist schon eine Beobachtung, die beachtenswert ist“, erklärt sie und weist darauf hin, dass diese Quallenart hierzulande eigentlich nichts zu suchen hat.

Die Meerwalnuss, die auch als „Glühwürmchen der Meere“ bekannt ist, ist an den amerikanischen Küsten beheimatet. Ihre Anwesenheit im Banter See könnte durch das Ballastwasser von Schiffen oder die Meeresströmungen verursacht worden sein. In den letzten Jahren hat sich diese Art in der Nord- und Ostsee verbreitet, was die Naturschutzbehörden in Alarmbereitschaft versetzt.

Die Ankunft der Meerwalnuss im Banter See

Woltmann räumt ein, dass die genaue Herkunft der Rippenqualle im Banter See noch unklar ist. Das Senckenberg-Institut wurde beauftragt, den Fund näher zu untersuchen und zu bestätigen, ob es sich tatsächlich um die Meerwalnuss handelt. Auch wenn es einige ähnliche Arten gibt, die visuellen Hinweise sprechen stark für eine Rippenqualle: „Sie ist bekannt dafür, sowohl Brackwasser als auch große Schwankungen im Sauerstoffgehalt gut zu tolerieren und kann zudem den relativ niedrigen Salzgehalt im Banter See ertragen“, erläutert die Naturschutzbeauftragte.

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Die Ernährung der Meerwalnuss ist vornehmlich auf Zooplankton, also kleine, im Wasser treibende Tiere wie Einzeller und kleine Krebse, ausgerichtet. Sie ist jedoch auch nicht wählerisch, wenn es um Fischlaich und Fischlarven geht. Woltmann rätselt darüber, wie diese Quallen tatsächlich in den Banter See gelangt sind. Möglicherweise könnten Vögel sie eingeflogen haben oder sie wurden durch Wassersportgeräte eingeschleppt, die zuvor in der Nordsee genutzt wurden.

Risiken einer Rippenqualenblüte

Obwohl der Kontakt mit dieser Quallenart für Menschen vollkommen ungefährlich ist, wirft ihre mögliche Massenvermehrung Sorgen auf. Bei einer solchen Explosion, die als Rippenquallenblüte bezeichnet wird, können ökologische Schäden auftreten. Woltmann erinnert an die schweren Folgen, die eine ähnliche Blüte der Rippenqualle im Schwarzen Meer in den 1980er-Jahren hatte. „Eine erwachsene Rippenqualle kann bis zu 250 Liter Wasser am Tag filtrieren und dabei bis zu 90 Prozent der darin enthaltenen Kleinstorganismen aufnehmen“, warnt sie, und erklärt, dass unter optimalen Bedingungen die Reproduktionsrate sehr hoch sein kann.

Für den Banter See könnte der niedrigere Salzgehalt die Verbreitung dieser Art jedoch eindämmen. Dies könnte eine positive Nachricht für die Gewässerpflege und das lokale Ökosystem sein. Die Entwicklung der Situation und die weiteren Untersuchungen werden mit großem Interesse verfolgt, da diese Entdeckung möglicherweise weitreichende Auswirkungen auf die Umwelt haben könnte.

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– NAG

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