Die malerische Küstengemeinde Krummhörn an der Nordsee zieht viele Urlauber an. Doch die Idylle wird zunehmend durch den Tourismus gestört, insbesondere im Ort Greetsiel, der bei Besuchern als Geheimtipp gilt. Eine Umfrage zeigt, dass viele Anwohner sich unwohl fühlen und mit der steigenden Zahl der Touristen unzufrieden sind. Dies wirft Fragen zur Zukunft des Reisens in der Region auf.
Im Frühjahr 2024 führte eine Studentin der Jade Hochschule Wilhelmshaven in Zusammenarbeit mit der Touristik GmbH Krummhörn eine Online-Umfrage durch. Bei dieser Initiative wurden 798 Anwohner aus 19 Ortschaften befragt, um einen Einblick in die Stimmung bezüglich des Tourismus zu gewinnen. Erfreulicherweise leben 97 Prozent der Befragten dauerhaft in der Gemeinde, aber die Umfrageergebnisse spiegeln gemischte Gefühle wider.
Umfrageergebnisse zu den Touristen
Insgesamt 91 Prozent der Befragten fühlen sich in Greetsiel wohl, doch der Druck des Tourismus wird deutlich: 84,7 Prozent der Greetsieler sehen die Anzahl der Urlauber als zu hoch an. Diese Belastung führt dazu, dass 59 Prozent der Befragten Touristen als störend empfinden. Während die überwiegende Mehrheit ein Leben in dieser attraktiven Region schätzt, sind die Auswirkungen des Tourismus nicht zu übersehen.
Die Art der Touristen spielt dabei eine entscheidende Rolle. Fast 20 Prozent der Teilnehmer empfinden Tagestouristen als das größte Problem, gefolgt von Wohnmobiltouristen und Gästen mit Hund. Besonders in den Sommermonaten erhalten Anwohner ein starkes Gefühl der Überfüllung – vor allem mittags und nachmittags. Diese Monate sind traditionell Hochsaison für Touristengebiete, was in der Region zusätzlichen Stress verursacht.
Positives und negatives Feedback zum Tourismus
Trotz der Herausforderungen gibt es auch einige positive Aspekte. Die Umfrage ergab, dass viele Teilnehmer den wirtschaftlichen Nutzen des Tourismus anerkennen. Arbeitsplätze werden geschaffen, und die lokale Wirtschaft profitiert. Allerdings haben sie Bedenken, dass die Hoteliers und Gastronomen überproportional von diesem Wachstum profitieren, während die Mietpreise in der Region steigen und viele Einheimische darunter leiden.
Um die negativen Auswirkungen abzumildern, wurden verschiedene Lösungen vorgeschlagen, darunter die Einführung einer Tourismussteuer oder eine Erhöhung der Zweitwohnsitzsteuer. Auch der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs sowie Rabatte für Einheimische könnten dazu beitragen, die Situation zu verbessern und Bildung von Konflikten zu vermeiden. Es bleibt abzuwarten, wie die Verantwortlichen auf diese ernsthaften Bedenken reagieren werden, um eine Balance zwischen Tourismus und Lebensqualität für die Anwohner zu finden.
Insgesamt zeigt die Umfrage, dass der Spagat zwischen den Bedürfnissen der Einheimischen und dem Drang nach Tourismus herausfordernd, aber notwendig ist. Während Krummhörn eine beliebte Urlaubsregion bleibt, wird die Stimme der Anwohner immer zentraler in Diskussionen über die Zukunft des Tourismus in dieser schönen Küstengemeinde. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.merkur.de.
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