In Wilhelmshaven stehen die Vorzeichen auf Sicherheit. Während die dunklen Wintermonate näher rücken und die Zahl der Wohnungseinbrüche traditionell ansteigt, rufen örtliche Behörden zur Vorsicht auf. Die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland hat in Zusammenarbeit mit dem Verein zur Förderung kommunaler Prävention (VKP) eine umfassende Informationskampagne gestartet, um die Bürger in der Region über effektiven Einbruchschutz aufzuklären.
Ein grundlegendes Ziel ist es, den Menschen das Gefühl der Sicherheit zurückzugeben, das durch Einbrüche oft massiv beeinträchtigt wird. Die psychischen Folgen für Betroffene, wie das Verlust der Privatsphäre und ein dauerhaftes Unsicherheitsgefühl, sind häufig gravierender als der materielle Schaden. „Wir möchten die Bevölkerung aktiv informieren und motivieren, präventive Maßnahmen zu ergreifen“, erklärte Polizeihauptkommissarin Katja Reents, die für die Kriminalprävention zuständig ist.
Smart-Home-Technologien im Fokus
Besonders im Rahmen der Sicherheitsmaßnahmen wird auf die Bedeutung von Smart-Home-Lösungen verwiesen. Diese modernen Technologien ermöglichen es, verschiedene Bereiche des Wohnraums miteinander zu vernetzen und über ein Smartphone zu steuern. „Immer mehr Menschen nutzen diese Systeme, um den Alltag komfortabler zu gestalten oder um ihre Wohnräume zu schützen“, so Reents. Per Smartphone kann beispielsweise die Heizung aus der Ferne eingeschaltet oder Überwachungskameras aktiviert werden. Die Polizei hebt jedoch hervor, dass solche Systeme allein nicht als verlässlicher Schutz gegen Einbrüche dienen sollten.
„Smart-Home-Technologie kann hervorragend zur Anwesenheitssimulation eingesetzt werden“, erklärt Reents. Dabei werden durch automatische Steuerung von Licht und Rollläden kriminelle Elemente in die Irre geführt, indem es für diese so aussieht, als wäre das Haus bewohnt. Für mehr Sicherheit empfiehlt die Polizei die Integration einer Alarmanlage in das Smart-Home-System.
Wichtige Schritte zur Sicherung
Um die Sicherheit von Smart-Home-Anlagen zu gewährleisten, sollten einige einfache, aber wichtige Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden:
- Aktualisieren Sie regelmäßig die Software Ihrer Geräte.
- Ändern Sie voreingestellte Standardpasswörter.
- Aktivieren Sie die Firewall Ihres Routers.
- Sichern Sie die Kommunikation Ihrer Geräte mit einer Verschlüsselung.
- Verwenden Sie ein VPN für gesicherte Verbindungen zu Ihrem Heimnetzwerk.
- Richten Sie ein separates WLAN für Ihre IoT-Geräte ein.
Die Polizei warnt jedoch: Nicht alle Smart-Home-Lösungen erfüllen die Sicherheitsstandards. Um Einbruchschutz wirklich zu gewährleisten, sollten zertifizierte Alarmanlagen nach den DIN-VDE-Normen eingesetzt werden. Eine Kombination aus Sicherheitsalarm und Smart-Home-Funktionen kann ein effektives Schutzsystem darstellen. Die Alarmanlage sollte gemeinsam mit den Smart-Home-Geräten zuverlässig funktionieren, um im Ernstfall schnell reagieren zu können.
Zusätzlich wird darauf hingewiesen, dass sensible Daten gut geschützt werden müssen, um zu verhindern, dass Kriminelle Zugriff auf persönliche Informationen erhalten. Hacker könnten beispielsweise die Kontrolle über Überwachungskameras übernehmen oder wissen, wann die Bewohner anwesend sind und wann nicht. Solche Informationen könnten potenziellen Tätern bei Einbrüchen zuspielen und die Sicherheit der Haushalte erheblich gefährden.
Katja Reents betont daher: „Es ist wichtig, dass die Menschen die Sicherheit ihrer Smart-Home-Lösungen ernst nehmen und sich bewusst sind, dass Komfort nicht auf Kosten der Sicherheit gehen sollte.“ Auch in Wilhelmshaven zeigt sich erneut, wie flexibel und gleichzeitig herausfordernd moderne Technik im Alltag ist.
Für Fragen stehen den Bürgern Ansprechpartner in der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland zur Verfügung. Interessierte können Katja Reents unter der Rufnummer 04421 942-108 erreichen. Weitere Informationen zu effizienten Sicherheitsmaßnahmen sind auch über den Verein zur Förderung kommunaler Prävention verfügbar.
Für umfassendere Informationen über die sichere Nutzung von Smart-Home-Technologien und weitere Tipps zur Einbruchprävention können interessierte Bürger auf die Webseite des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik zugreifen.
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