Im Braker Hafen kam es kürzlich zu einem bedeutenden Vorfall, als die Wasserschutzpolizei einen Verstoß gegen das Ballastwasserübereinkommen entdeckte. Bei einer Kontrolle am Donnerstagmorgen, die Teil einer bundesweiten Initiative zum Gewässer- und Umweltschutz war, stellte sich heraus, dass ein Massengutschiff unter der Flagge von Barbados nicht ordnungsgemäß mit Ballastwasser umging.
Die Kontrolleure bemerkten um 8.30 Uhr, dass das Schiff aktuell Ballastwasser ins Meer pumpte. Bei einer genaueren Untersuchung der Ballastwasserbehandlungsanlage stellte sich heraus, dass diese defekt war und somit die festgelegten Umweltstandards nicht eingehalten wurden. Dies hat ernste rechtliche Folgen: Der verantwortliche Maschinenleiter muss nun mit einem Ordnungswidrigkeitenverfahren rechnen. Zudem wurde eine Sicherheitsleistung von 3000 Euro festgesetzt und von den Beamten eingezogen.
Die Bedeutung des Ballastwasserübereinkommens
Das Ballastwasserübereinkommen, das 2004 verabschiedet wurde, spielt eine entscheidende Rolle beim Schutz von marinen Ökosystemen. Es soll verhindern, dass ungewollte marine Lebewesen, Pflanzen oder Krankheitserreger durch Ballastwasser in neue Gewässer gelangen und dort möglicherweise einheimische Arten bedrohen. Schiffe benötigen Ballastwasser, um ihre Stabilität während des Transports zu gewährleisten, insbesondere wenn sie unterschiedlich beladen sind. In einigen Fällen wird dieses Wasser fern vom Hafengebiet aufgenommen.
Um die gesundheitlichen Risiken für die Meeresumwelt zu minimieren, müssen diese Gewässer behandelt werden, bevor sie wieder ins Meer abgelassen werden. Zu den angewandten Methoden gehören UV-Licht, Ozon oder Chlor, darüber hinaus kommen mechanische Filter zum Einsatz. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die Schiffe ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt und den Ökosystemen gerecht werden.
Die bundesweiten Aktionstage Gewässer- und Umweltschutz (BAGU), die am 11. September begonnen haben, konzentrieren sich darauf, die Einhaltung dieser Vorschriften durch die Schifffahrt zu überprüfen. Diese Initiative wird nicht nur von der Wasserschutzpolizei, sondern auch von mehreren weiteren Behörden unterstützt. Die Gesamtkoordination dieser umfassenden Maßnahmen liegt bei der Wasserschutzpolizei Bremen.
Die aktuelle Kontrolle im Braker Hafen zeigt, wie wichtig es ist, solche internationalen Abkommen durchzusetzen und die Schifffahrt auf ihre Pflicht zur Wahrung der Umweltschutzstandards hinzuweisen. Der Vorfall ist ein Beispiel dafür, dass trotz bestehender Regelungen, Missachtungen auftreten können, die ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.nwzonline.de.