Die inklusive Theatergruppe des CVJM-Sozialwerks Wesermarsch hat kürzlich mit einer beeindruckenden Aufführung von "Ein Sommernachtstraum" in Nordenham für viel Aufsehen gesorgt. Die Premiere, die am vergangenen Samstag in der Jahnhalle stattfand, zog etwa 120 Zuschauer an, die die Darbietung mit großem Beifall belohnten. Die Freude und das Engagement der zwölf Schauspieler waren deutlich sichtbar, und die etwa 40-minütige Aufführung wurde mit Szenenapplaus und langanhaltendem Beifall gefeiert.
Die Darsteller, allesamt Mitglieder des CVJM, präsentierten eine eigene, frei interpretierte Version von Shakespeares klassischer Komödie. Diese Inszenierung steht ganz im Zeichen des CVJM, der anlässlich seines 70-jährigen Bestehens die regionale Gemeinschaft stärker einbinden und Impulse für ein lebendiges Miteinander in der Region schaffen möchte. Verwandte, Freunde und viele Bürger aus Nordenham kamen, um das inklusive Theaterprojekt zu unterstützen und zu erleben.
Das Konzept der Vielfalt
Das Theaterstück ist ein Bestandteil eines umfassenden Programms, das unter dem Motto "Wir feiern Vielfalt" im Jubiläumsjahr 2024 veranstaltet wird. Begeistert stellten die Verantwortlichen fest, dass die Zuschauerzahl die ursprünglich erwarteten 20 bis 50 weit übertraf. „Wir waren sehr positiv überrascht“, äußerte Thomas Winsenborg, der Vorstand des Sozialwerks. Die Theatergruppe, die erst seit einem Jahr besteht, hat unter der Anleitung der theaterpädagogischen Expertin Brit Bartuschka fleißig geübt und gezeigt, was sie gelernt hat.
„Es handelt sich um eine vereinfachte Fassung der Geschichte, in der Liebe und Verwirrung im antiken Athen und einem verzauberten Wald thematisiert werden“, erklärte Bartuschka, die selbst als Schauspielerin aktiv ist. Der Waldgeist Puck entpuppt sich als Verursacher der chaotischen Gefühlsverwirrungen der Figuren. „Die Darsteller haben die Irrungen und Wirrungen des Stückes mit viel Freude und Energie auf die Bühne gebracht“, sagte die künstlerische Leiterin.
Positive Resonanz und persönliche Entwicklung
Lea Janßen, die pädagogische Leitung im CVJM-Fachbereich Bildung und Arbeit, lobte die Darbietung und zeigte sich beeindruckt von den Fortschritten der Teilnehmer. Ihr ursprünglicher Plan war es, den Klienten eine neue Erfahrung jenseits der traditionellen Bildungsangebote zu bieten. „Es war überwältigend zu sehen, wie alle Schauspieler ihre individuellen Stärken einbringen konnten“, resümierte Janßen. Die intensive Probenzeit von etwa zwei Monaten zeigte endlich Früchte, und der Applaus des Publikums war ein klarer Beweis für den gemeinsamen Erfolg.
Thomas Winsenborg war ebenfalls begeistert von der Leistung seiner Klienten. „Sie sind über sich hinausgewachsen und haben trotz anfänglichem Lampenfieber eine großartige Vorstellung abgeliefert“, so Winsenborg. „Dies entspricht dem Ziel unseres Sozialwerks, Menschen mit Behinderungen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen und ihre Selbstständigkeit zu fördern.“ Der Erfolg der Aufführung könnte dazu beitragen, dass die Theatergruppe auch in Zukunft weiterhin kreative Projekte umsetzt.
Die große Resonanz auf die Premiere hat auch die Möglichkeit eröffnet, das inklusive Theater zu einem festen Bestandteil der Veranstaltungen des CVJM-Sozialwerks Wesermarsch zu machen. Man wird sehen, welche Projekte in der Zukunft folgen, um die Vielfalt und das Miteinander in der Region weiter zu fördern. Das inklusive Theater hat mit seinem Debüt auf jeden Fall einen eindrucksvollen ersten Schritt gemacht.
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