In Berne, einer Stadt in Niedersachsen, hat die Comenius-Grundschule eine bemerkenswerte Auszeichnung erhalten. Sie wurde als Teil des neu ins Leben gerufenen Startchancenprogramms ausgewählt, welches von der Bundesregierung initiiert wurde. Dieses Programm zielt darauf ab, bis zum Jahr 2034 jährlich eine Million Euro pro Schule an Einrichtungen mit hohem Anteil an sozial benachteiligten Kindern zu verteilen. Bettina Weniger, die Rektorin der Schule, äußerte sich überrascht über diese Entscheidung und schaffte es, die Unterstützung der Stadt für die Grundschule zu gewinnen.
Das Startchancenprogramm soll ab dem Schuljahr 2024/25 in Kraft treten und läuft über einen Zeitraum von zehn Jahren. Die Auswahl der Schulen basierte auf umfassenden Statistiken, die den sozialen Hintergrund der Schüler analysierten, einschließlich Armutsquoten und migrationsbedingten Herausforderungen. An der Comenius-Schule haben etwa 25 Prozent der Schüler eine Migrationsgeschichte, und viele stammen aus einkommensschwachen Familien.
Hintergrund der Auswahl
Auffällig an der Comenius-Schule ist, dass jeder vierte Schüler entweder aus prekären Verhältnissen kommt oder eine Migrationsgeschichte hat. Darüber hinaus haben einige Schüler nachweislich sprachliche und emotionale Entwicklungsprobleme oder andere Einschränkungen. Diese Tatsache hat die Schule für das Programm qualifiziert, da das Land Niedersachsen insgesamt 390 Schulen ausgewählt hat, die besonderen Förderbedarf haben. Rektorin Weniger ist der Meinung, dass ihre Schule eine Herausforderung darstellt, obwohl sie nicht glaubt, dass ihre Situation außergewöhnlich ist.
Das Programm hat das Ziel, Bildungserfolge von der finanziellen Situation der Familien abzutrennen. Um dies zu erreichen, werden 40 Prozent des bereitgestellten Budgets in die Verbesserung der Bildungsinfrastruktur investiert. Die Verantwortung für diese Maßnahmen liegt bei der Gemeinde Berne, vertreten durch Fachbereichsleiter Selim Karaca, der die Schulen in der Region betreut. Die verbleibenden Mittel werden zu gleichen Teilen in Schulprojekte und zur Verstärkung des Lehrpersonals investiert. Genau wie viel Geld die Comenius-Schule letztlich erhalten wird, steht noch nicht fest.
Herausforderungen und Wünsche
Die Rektorin hat bereits erste Ideen gesammelt, wie das zusätzliche Budget sinnvoll eingesetzt werden könnte. Dazu zählen der Wunsch nach digitalen Lehrmitteln und der Erhalt von pädagogischen Mitarbeitern, die dringend gebraucht werden. Weniger spricht auch die speziellen Anforderungen an, die mit der Einschulung von Flüchtlingskindern verbunden sind. Viele dieser Kinder bringen traumatische Erfahrungen mit, was das Lernen zu einer noch größeren Herausforderung werden lässt. Auch die Sprachbarriere stellt ein erhebliches Problem dar, da viele Eltern kein Deutsch sprechen und wichtige Informationen oft übersetzt werden müssen.
Zwar war ursprünglich geplant, das Programm bereits im August zu starten, die Umsetzung wird sich aber voraussichtlich auf den Januar verzögern. Die Schulleiter der Region werden sich im November treffen, um die Verwendung der finanziellen Mittel gemeinsam zu planen. Das Programm verspricht neue Perspektiven, und die Rektorin sieht darin eine wertvolle Chance für die Comenius-Grundschule, vor allem im Hinblick auf die Förderung der Schüler aus schwierigen Verhältnissen. Die Ankündigung dieses Programms wirkt sich positiv auf die Atmosphäre und den Schulalltag aus.Mehr dazu findet sich bei www.weser-kurier.de.
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