Die Spannungen im Gazastreifen nehmen weiter zu, nachdem die israelische Luftwaffe einen Militärposten der Hamas auf dem Gelände einer früheren Schule in Nuseirat angegriffen hat. Dies geschah nach Angaben eines Militärsprechers unter dem Vorwand, die Maßnahmen zur Gefahrenminderung für Zivilisten seien ergriffen worden. Laut Berichten von Mitarbeitern eines nahegelegenen Krankenhauses gab es bei diesem Angriff etwa 14 Tote. Diese Zahlen sind jedoch schwer zu überprüfen.
Erwähnenswert ist, dass das angegriffene Gebiet von der UNRWA (UN-Hilfswerk für Palästina) genutzt wurde und Schutz für rund 12.000 Menschen bot, darunter vor allem Frauen und Kinder. Bei dem Vorfall sind auch nach UNRWA-Angaben sechs Mitarbeiter des Hilfswerks getötet worden. Ein Sprecher der Vereinten Nationen, Stéphane Dujarric, betonte, dass UN-Standorte niemals Ziel militärischer Angriffe sein sollten und stellte in Frage, ob Mitglieder der Hamas sich in der Einrichtung aufgehalten haben könnten.
Reaktionen auf den Angriff
UN-Generalsekretär António Guterres äußerte in einem Tweet seine Besorgnis: „Das, was in Gaza geschieht, ist absolut inakzeptabel.“ Er forderte ein Stoppen dieser gravierenden Verletzungen des internationalen humanitären Rechts. Diese Äußerungen verdeutlichen das Ausmaß der Besorgnis auf internationaler Ebene über die sich zuspitzende Situation im Gazastreifen.
Parallel dazu intensiviert sich die militärische Lage im Libanon, wo EU-Chefdiplomat Josep Borrell weiterhin Gespräche führt. Insbesondere die Beziehung zwischen der schiitischen Miliz Hisbollah und Israel steht im Fokus. Es kommt nahezu täglich zu militärischen Konfrontationen, die Zehntausende dazu gezwungen haben, ihre Heimat im Grenzgebiet zu verlassen.
Aktuelle Berichte von der israelischen Armee sprechen von über 100 Raketen, die während eines Angriffs aus dem Libanon auf Israel abgefeuert wurden. In Reaktion darauf bombardierte die israelische Armee Ziele im Südlibanon. Israel fordert, dass die Hisbollah sich hinter den Litani-Fluss zurückzieht, was mit einer UN-Resolution übereinstimmt. Die Hisbollah hingegen erklärte, dass die Angriffe auf Israel fortgesetzt würden, sofern das Feuer im Gaza-Konflikt nicht eingestellt wird.
Situation rund um Hamas-Anführer
Eine zentrale Figur in der Auseinandersetzung ist Jihia al-Sinwar, der Anführer der Hamas. Israels Verteidigungsminister Joav Galant bezeichnete ihn als den „neuen Osama bin Laden“ und drohte, ihn „tot oder lebendig“ zu fangen. In einem bemerkenswerten Interview mit Bloomberg erklärte ein Brigadegeneral, dass er bereit sei, Sinwar einen sicheren Korridor zu bieten, um aus dem Gazastreifen zu fliehen, falls eine umfassende Einigung erreicht werden könne.
Diese Äußerungen veranlassten die Hamas, das Angebot zur sicheren Ausreise für al-Sinwar und seine Familie zu bestätigen, jedoch betonten sie, dass dies nur im Rahmen eines insgesamt tragfähigen Abkommens in Erwägung gezogen werden könne. Diese Verhandlungen stehen jedoch weiterhin still, trotz der wiederholten Versuche von Ägypten, den USA und Katar, Frieden zu vermitteln.
In Israel kommt es indes zu wiederkehrenden Demonstrationen, in denen mehrere hundert Menschen eine Waffenruhe und ein Abkommen zur Freilassung der verbliebenen Geiseln fordern. Diese Proteste umfassen auch Angehörige der am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppten Menschen. Die Lage bleibt angespannt, während die internationale Gemeinschaft die Geschehnisse aufmerksam verfolgt. Details zu den jüngsten Entwicklungen sind derzeit spärlich, bieten aber genügend Anhaltspunkte für das Verständnis der komplexen Situation, die sich in der Region entfaltet, wie www.kreiszeitung-wesermarsch.de berichtet.