In der Stadt Verden wurde jüngst eine bedeutende Entscheidung getroffen, die die Grundschulen betrifft. Die Kommune hat den Bau und die energetische Sanierung der Grundschule am Sachsenhain sowie des Lönsschule beschlossen. Mit einem Budget von über zwei Millionen Euro werden diese Maßnahmen nicht nur die Infrastruktur verbessern, sondern auch zur Energiekostensenkung beitragen. Die Zustimmung des Stadtrates war einstimmig, ein deutliches Zeichen für den breiten politischen Rückhalt.
Die Investitionen werden durch großzügige Zuschüsse des Bundes unterstützt. Mehr als 1,5 Millionen Euro werden voraussichtlich bereitgestellt, um die umfangreichen Umbau- und Sanierungsarbeiten zu finanzieren. Diese Unterstützung ist nicht nur ein Beispiel für eine erfolgreiche öffentliche Förderpolitik, sondern auch eine notwendige Maßnahme, um den steigenden Anforderungen an die Schulen gerecht zu werden.
Notwendiger Raum für die Löns-Schule
Ein besonders dringendes Anliegen ist die Löns-Schule, wo sich die Zahl der Ganztagsbetreuungen drastisch erhöht hat und die Räumlichkeiten nicht mehr ausreichen. Aktuell werden 130 von 166 Schülern bis in den Nachmittag betreut, wodurch die Mensa oft überlastet ist. Bürgermeister Lutz Brockmann stellte klar, dass die Situation nicht mehr tragbar ist, da die Kinder in drei Schichten essen müssen und somit die dringend benötigte Ruhe und Struktur nicht gegeben ist. Die geplante Erweiterung der Schule umfasst die Bereitstellung zusätzlicher Räume, um den Bedürfnissen der Schüler gerecht zu werden.
Das Investitionsvolumen für die Löns-Schule wird auf etwa 1,3 Millionen Euro geschätzt, wobei rund 1,1 Millionen Euro direkt aus Bundesmitteln bereitgestellt werden. Anja König (CDU) wies darauf hin, dass ohne die vergangenen Investitionen in diesem Bereich die Zuschüsse für die Schulen in Verden erheblich niedriger ausgefallen wären. Diese Maßnahmen reflektieren auch die Herausforderungen, vor denen Kommunen stehen, die auf Ganztagsbetreuung umschwenken möchten. Manche dieser Städte könnten beim Versuch, eigene Initiativen zu starten, vor finanziellen Hürden stehen.
Langfristige Kosteneinsparungen durch Sanierung am Sachsenhain
Ebenfalls von bedeutender Relevanz ist die energetische Sanierung der Grundschule am Sachsenhain sowie der Kita. Hier soll nach dem Kfw-70-Standard gearbeitet werden, was hohe Anforderungen an die Energieeffizienz stellt. Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf 2,1 Millionen Euro, von denen nach Abzug der Bundesförderung noch 1,6 Millionen Euro übrig bleiben. Die Prognosen zeigen, dass durch Maßnahmen wie die Installation von Wärmepumpen und bessere Isolation erhebliche Kosteneinsparungen zu erwarten sind.
Die Stadtverwaltung rechnet damit, dass in den ersten zehn Jahren jährlich 70.000 Euro und in den darauffolgenden Jahren 36.000 Euro an Betriebskosten eingespart werden können. Über die gesamte Nutzungsdauer von 50 Jahren ergibt sich eine Ersparnis von jährlich 12.300 Euro im Vergleich zu den aktuellen Kosten. Diese Zahlen müssen jedoch noch einmal überprüft werden, bevor die Aufträge für die Handwerksarbeiten vergeben werden.
Dennoch gibt es Bedenken bezüglich der Finanzierung. Die geplante Investition stellt eine Herausforderung dar, da die anfänglichen Kosten von mehr als einer Million Euro nicht im bisherigen Finanzkonzept der Stadt berücksichtigt wurden. Dennoch hat die Politik das Projekt in ihrer letzten Sitzung einstimmig abgesegnet und zeigt damit ihr Engagement für die Qualität der Bildung in der Region.
Die Initiierung des Masterplans Grundschule 2030 wird ebenfalls als ein weiteres wichtiges Element dieser Entwicklung gesehen. Dabei handelt es sich um ein umfangreiches pädagogisches Konzept für die fünf Grundschulen der Stadt. Die Planungen dazu haben vier Jahre in Anspruch genommen und sind ein bedeutender Schritt zur Verbesserung des Schulangebots in Verden. Bürgermeister Lutz Brockmann und Umut Ünlü (SPD) betonen, dass diese Entwicklungen entscheidend für die Zukunft der Schulen in der Stadt sind.
Die Bedeutung der energetischen Sanierung von Schulen
Die energetische Sanierung von Schulen und Kindertagesstätten spielt eine entscheidende Rolle im Rahmen der kommunalen Klimaschutzstrategien. durch die Verwendung moderner Technologien und nachhaltiger Materialien können nicht nur Betriebskosten langfristig gesenkt, sondern auch die CO2-Emissionen deutlich reduziert werden. Schulen sind besonders geeignete Objekte für solche Maßnahmen, da sie häufig große Räume mit hohen Energiebedarfen umfassen.
Gerade in Zeiten, in denen die Energiepreise schwanken, wird es für Kommunen wichtig, die Energiekosten nachhaltig zu senken. Die Investition in große energetische Sanierungen wie am Sachsenhain dient somit nicht nur der unmittelbaren Verbesserung der Lernbedingungen, sondern leistet auch einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele, die in Deutschland für 2030 festgelegt wurden. Der Fokus auf erneuerbare Energien wie Wärmepumpen zeigt zudem, wie sich Schulen als Vorbilder im Bereich der Umweltbildung positionieren können.
Finanzierungsmodelle und öffentliche Förderung
Die Finanzierung solcher umfassenden Projekte erfolgt häufig durch eine Kombination aus kommunalen Mitteln und Bundeszuschüssen. Wie in Verden sichtbar, wird der Großteil der Kosten durch Fördermittel des Bundes getragen, was es ermöglicht, auch teure Sanierungsprojekte zu realisieren. Der Bund hat in der Vergangenheit zahlreiche Programme aufgelegt, um die energetische Sanierung von öffentlichen Gebäuden zu unterstützen, darunter die KfW-Bank, die zinsgünstige Darlehen oder Zuschüsse anbietet.
Laut der KfW-Bank wurden zwischen 2009 und 2022 über 60.000 Maßnahmen zur energetischen Sanierung gefördert, was zu einer Gesamtinvestition von mehr als 1,3 Milliarden Euro führte. Diese Investitionen haben nicht nur zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes beigetragen, sondern auch zur Schaffung von Arbeitsplätzen im Bau- und Energiesektor. In der aktuellen Situation wird die KfW weiterhin eine Schlüsselrolle spielen, um den Kommunen bei der Umsetzung ihrer Projekte unter die Arme zu greifen.
Aktuelle Herausforderungen in der Schulbildung
Die Herausforderungen, mit denen Schulen konfrontiert sind, sind vielfältig. Insbesondere die Raumkapazitäten und die Vereinbarkeit von Ganztagsbetreuung in klammen finanziellen Situationen der Kommunen stellen Themen dar, die viele Stadtverwaltungen beschäftigen. In Verden wird beispielsweise deutlich, dass der bestehende Platz nicht ausreicht, um den Bedürfnissen aller Schüler gerecht zu werden, insbesondere wenn die Anzahl der Ganztagskindern steigt.
Diese Problematik spiegelt sich auch in anderen Städten wider, in denen der Fachkräftemangel im Bereich der Erzieher und Lehrer sowie die steigenden Anforderungen an Schulen und Kitas zunehmend spürbar werden. Aktivere Maßnahmen zur Gewinnung von neuen Lehrkräften sowie nachhaltige Konzepte zur Raumgestaltung und -nutzung sind notwendig, um die Schülerzahlen langfristig effizient zu bewältigen und eine angemessene Betreuung sicherzustellen.
Die Erfahrungen aus Verden zeigen, dass ein proaktiver Umgang mit der Schulentwicklung, insbesondere unter Berücksichtigung von energetischen Sanierungen und der Notwendigkeit, mehr Platz zu schaffen, eine langfristige Strategie darstellt, die sowohl der Bildung als auch der Gemeinschaft zugutekommt.
– NAG