In Achim stehen grundlegende Veränderungen an, die das Stadtbild und die Umwelt betreffen. Der Naturschutzbund (Nabu) schlägt Alarm über die wachsende Zahl von sogenannten Schottergärten – auch als Steinwüsten bekannt, die einen negativen Einfluss auf die Artenvielfalt und den Wasserhaushalt haben. Laut darauffolgender Bauordnung des Landes Niedersachsen sind solche stark versiegelten Flächen illegal und stellen ein erhebliches Problem dar.
„Schottergärten sind Gift für Flora und Fauna,“ erläutert Andreas Hein-Köcher vom Nabu Achim. „Diese Flächen untergraben nicht nur den Arten- und Klimaschutz, sondern gefährden auch das lokale Ökosystem.“ Übermäßige Versiegelungen, wie sie aktuell in Stadtteilen wie Uphusen beobachtet werden, führen dazu, dass das Oberflächenwasser nicht abfließen kann. Das Resultat sind häufig Überschwemmungen nach Starkregen, die auch die Menschen vor Ort betroffen machen.
Stadt stellt Überprüfungen nicht ein
Trotz der wachsenden Besorgnis gibt die Stadt Achim nicht auf. Pressesprecher Kai Purschke bestätigt, dass die Kontrollen der Grundstücke weiterhin durchgeführt werden, auch wenn es eine hohe Anzahl an beanstandeten Arealen gibt. Dies bedeutet, dass viele Erstüberprüfungen in der gegenwärtigen Jahreszeit nicht im gewohnten Umfang erfolgen konnten. „Wir arbeiten an der Problematik und setzen unser Ziel fort, Schottergärten zu reduzieren“, so Purschke.
Um den Grundstückseigentümern mehr Zeit zur Umgestaltung zu geben, hat die Stadt ihre Frist verlängert: Statt einem halben jetzt ein ganzes Jahr. Diese Entscheidung wurde getroffen, um den Eigentümern saisonale Schwierigkeiten zu ersparen. Jedoch bleibt der Druck bestehen; die Stadt erwartet, dass die Umgestaltungen vollzogen und dokumentiert werden. Geschieht dies nicht, wird der fall, den die Bauordnungsbehörde weiterleiten wird, um rechtliche Schritte einzuleiten.
Konsequenzen für Versäumnisse
Seit der Beginn der Überprüfungsaktion im vergangenen Jahr hat die Stadt bereits 1.054 Vorgärten untersucht. Von diesen wurden 116 als Schottergärten identifiziert. Bisher haben 59 Eigentümer auf Aufforderung der Stadt ihre Flächen geräumt, während 34 Meldungen an den Landkreis weitergeleitet werden mussten. Hier können als Konsequenz Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet werden, die zu Strafen von mehreren tausend Euro führen könnten.
Allerdings zeigt sich, dass viele Bürger die Rückmeldungen und Hilfestellungen der Stadt positiv annehmen. Insbesondere die Beratungsangebote des Nabu erfreuen sich großer Beliebtheit. Diese Initiativen helfen den Grundstückseigentümern, nicht nur die rechtlichen Vorgaben einzuhalten, sondern auch das Bewusstsein für die sofort spürbaren Vorteile von biodiversen, grünen Gärten zu schärfen.
Der Einsatz des Nabu wird als wertvoller Teil der Strategie angesehen, um den Anteil der Schottergärten signifikant zu senken. Gespräche undhilfreiche Tipps zur naturnahen Gartengestaltung zeigen, dass es möglich ist, ein harmonisches und umweltfreundliches Umfeld direkt vor der eigenen Haustür zu gestalten. Laut Purschke gibt es positive Rückmeldungen von Bürgern, die von diesen Beratungen profitiert haben.
Die Aktionspläne der Stadt und die Zusammenarbeit mit dem Nabu zeigen, wie wichtig es ist, sowohl rechtliche Vorgaben zu verfolgen als auch informierende Maßnahmen zu ergreifen, um ein gesundes und lebendiges Stadtklima zu fördern.
Für mehr Informationen über die Maßnahmen im Umgang mit Schottergärten in Achim und die entsprechenden Entwicklungen, können die Details im Artikel auf www.kreiszeitung.de nachgelesen werden.