In der norddeutschen Gemeinde Riede fand jüngst eine lebhafte Diskussion über die zukünftige Wohnbauentwicklung statt. Die Sozialdemokratische Partei (SPD) hat sich stark gemacht, um die Gespräche voranzutreiben und konkrete Maßnahmen zu beschließen. Am Mittwochabend, während einer Sitzung des Gemeinderats, wurde deutlich, dass es an der Zeit ist, aus der Planungsphase in die Tat umzuschalten.
Jürgen Winkelmann von der SPD bemängelte, dass nach zahlreichen Gesprächen bisher keine konkreten Schritte unternommen worden seien. „Es ist schon viel diskutiert, aber nichts auf den Weg gebracht worden“, stellte er fest. Der Fokus liegt dabei auf verschiedenen Flächen, die bereits 2018 in Aussicht genommen wurden und auf deren Nutzung zur Wohnbebauung gehofft wird, doch seitdem sei wenig geschehen.
Potenzielle Bauinvestitionen
Die SPD hat im Antrag mehrere Standorte ins Auge gefasst, darunter Gegenden östlich vom Neubaugebiet Ellerdamm und nördlich der Bruchstraße. Ziel ist es, eine umfassende Analyse der Verfügbarkeit dieser Flächen zu erstellen. „Vielleicht können wir mit den Ergebnissen Anfang des kommenden Jahres schon weiterdiskutieren“, so Winkelmann. Das Gespräch mit den Eigentümern der Grundstücke wäre der nächste logische Schritt.
Das Potential der neuen Wohnbebauung wird jedoch nicht ohne Bedenken gesehen. Stefanie Klebe von der Grünen Liste warnt vor den möglichen negativen Konsequenzen. Die steigende Bevölkerung könne eine höhere finanzielle Belastung durch den Ausbau von Kindergärten und anderen Einrichtungen mit sich bringen. Sie stellte die Frage: „Wollen wir diese Spirale weiterdrehen?“ Die Angst vor einer unkontrollierten Entwicklung war ein zentraler Punkt in der Diskussion.
Unterstützung für ein ausgewogenes Konzept kam auch von Joachim Otten, der tatsächlich einige der Flächen als sinnvoll erachtete. Dies zeigt, dass trotz der Bedenken eine Einigkeit besteht, dass weitere Erschließungen notwendig sind. Auf der anderen Seite äußerte Andreas Weber-Sordon ebenfalls Kritik und fragte, wo die versiegelungsfreien Flächen blieben, „damit die Leute noch Luft zum Atmen haben“. Dies verdeutlicht den Bedarf an mehr Grünflächen in der Gemeinde.
Die Ratssitzung endete mit einer Mehrheit für die Abfrage der Grundstücke, wobei die Vertreter der Grünen Liste gegen den Antrag stimmten. Diese Entscheidung ist ein Schritt in Richtung konkreter Maßnahmen zur Wohnbauentwicklung in Riede. „Das konstruktiv zu Ende zu bringen“, wie Otten es formulierte, wird nun von den Gemeindeverantwortlichen angegangen. Ein weiterer Schritt, um die lange Diskussion nun endlich in Ergebnisse zu verwandeln, ist damit getan. Trotz anfänglicher Meinungsverschiedenheiten steht ein Ziel im Raum: eine verantwortungsvolle und nachhaltige Entwicklung der Gemeinde, die sowohl den Bedarf an Wohnraum als auch die Ansprüche an eine hohe Lebensqualität berücksichtigt. Mehr Details zu den laufenden Entwicklungen sind hier zu finden.