Die Stadt Verden hat einen neuen Ansprechpartner für die medizinische Versorgung. Der 40-jährige Marc Potinius eröffnet am 1. Oktober seine Hausarztpraxis in der Georgstraße 9a, in den Räumlichkeiten der ehemaligen Praxis von Ulrike Giese-Decani. Zusammen mit seinen engagierten Mitarbeiterinnen, Kristina Both und Jessica Ferle, ist er bereit, den Verdenern zur Seite zu stehen.
„Wir freuen uns darauf, dass wir öffnen und es endlich losgeht“, schildert Potinius seine Vorfreude. Die beiden Mitarbeiterinnen nicken zustimmend, denn auch sie sind gespannt auf den Start der neuen Praxis. Potinius bringt eine umfassende medizinische Ausbildung mit sich, darunter Fachkenntnisse in der Allgemeinmedizin sowie Qualifikationen in Chirotherapie, Sport- und Reisemedizin. Die Praxis wird auch von seiner Frau, Dr. Katharina Potinius, unterstützt, die einmal pro Woche Patienten betreuen wird.
Vorbereitungen für die Eröffnung
Die Renovierungsarbeiten für die neue Praxis begannen bereits Anfang Juli. Potinius und sein Team haben die alten Möbel entfernt und dafür gesorgt, dass moderne elektrische Leitungen und Internetanschlüsse installiert werden. „Ich danke meinen Freunden und Bekannten für die tatkräftige Unterstützung. Dank ihnen konnten wir den Umbau in so kurzer Zeit abschließen“, sagt Potinius. Der neue Eingangsbereich der Praxis ist bequem über eine Rampe zugänglich, die auf der linken Seite des Hauses verläuft.
Der Praxisaufbau ist durchdacht: Nach dem Betreten gelangen die Patienten direkt zum Anmeldungsbereich, gefolgt von einem hellen Wartezimmer und vier Behandlungsräumen. Momentan richtet das Team die Praxis ein und sorgt dafür, dass der Arbeitsablauf reibungslos organisiert wird.
„Wir bitten darum, vor dem 1. Oktober sowohl telefonisch als auch persönlich von Anmeldungen abzusehen“, fügt Potinius hinzu. Er betont, dass in den ersten zwei Wochen nach der Eröffnung ausschließlich Akutfälle behandelt werden, für die vorher online ein Termin vereinbart werden muss. „In der Anfangszeit muss sich alles erst einspielen, daher bitte ich um Verständnis“, erklärt er.
Der Weg zum Hausarzt
Wie kam es überhaupt dazu, dass Potinius nach Verden zieht? Nach 20 Jahren als Sanitätsoffizier, zuletzt als Oberfeldarzt in der Sanitätsversorgung in Nienburg, wollte er sich beruflich neu orientieren. Ursprünglich plante er, in die Notaufnahme eines Krankenhauses zu wechseln. Der Hinweis auf die Schließung der Praxis in Verden von seiner Frau und einem Praxisnachbarn änderte jedoch seine Pläne. „Ich möchte mithelfen, die hausärztliche Versorgung in der Stadt sicherzustellen, damit die Verdener gut in Verden leben können“, beschreibt Potinius seine Motivation.
In seiner bisherigen Erfahrung äußert Potinius Unzufriedenheit mit der Vergabepolitik der Arztsitze in Deutschland. Er ist der Meinung, dass die Richtlinien zur Förderung von niedergelassenen Ärzten verbessert werden sollten. „Es wäre ideal, wenn die Neubesetzung eines freien Arztsitzes sofort gefördert würde“, schlägt er vor. Momentan wird ein neuer Arztsitz erst dann gefördert, wenn 70 Prozent der Kassensitze besetzt sind, was er als unzureichend empfindet.
Mit dieser neuen Praxis in Verden wird Marc Potinius nicht nur eine frische medizinische Perspektive in die Stadt bringen, sondern auch seine Erfahrungen nutzen, um die lokale Versorgung zu stärken. Während der Eröffnung bald bevorsteht, bereitet er sich und sein Team gewissenhaft auf die neuen Herausforderungen vor.
– NAG
