In Hülsen, einem kleinen Ort im Landkreis Verden, hat eine beeindruckende Befahrung der ehemaligen Kalischächte Wilhelmine und Carlsglück stattgefunden. „Glück auf“ riefen die Arbeiter am Hespenweg, während ein Kran sie 160 Meter tief in die Schächte abwärts beförderte. Diese historische Stätte, die direkt im Gewerbegebiet gegenüber der Firma Heckmann Maschinenbau liegt, hat eine spannende Geschichte, die bis vor den Ersten Weltkrieg zurückreicht.
Die Befahrung, die alle vier Jahre stattfindet, dient der Überprüfung und Vermessung der Schachtwände sowie der metallischen Bauteile. Es handelt sich nicht um eine alltägliche Veranstaltung, und die Arbeitsteams nehmen diese Aufgabe ernst, um die Sicherheit und Funktionalität der Dimensionen unter der Erde zu gewährleisten.
Die historische Bedeutung der Kalischächte
Die Kalischächte Wilhelmine und Carlsglück wurden 1911 und 1912 für den Kalisalzabbau erbaut. Der Abbau fand in Tiefen von bis zu 600 Metern statt und diente damals der Entstehung von Düngemitteln, die den Ertrag der Böden steigerten. In der Region zwischen Celle und Verden gab es mehrere Kali-Stellen, weswegen der Abbau für die damalige Zeit eine große wirtschaftliche Bedeutung hatte. Carlsglück wurde allerdings 1918 stillgelegt, während Wilhelmine noch bis 1924 in Betrieb war. Die wirtschaftlichen Herausforderungen des Ersten Weltkriegs führten dazu, dass Deutschland wichtige Kali-Lagerstätten im Elsass an Frankreich abtreten musste, was die Monopolstellung des Landes in diesem Bereich beendete.
Die Schächte wurden nach ihrer Schließung im Jahr 1925 zeitweise als Munitionsdepot genutzt und später, ab 1971, als Rohölspeicher umgebaut. Der Öltransport erfolgte über eine unterirdische Leitung zur nahegelegenen Weser. Doch zwischen 1990 und 2000 wurde der Speicher schließlich schließen müssen, und die einst wichtige Stätte verlor ihre Funktion.
Aktuelle Entwicklungen und Zukunft der Schächte
Die aktuellen Befahrungen haben gezeigt, dass die Schächte gut erhalten sind. Dank einer umfassenden Überprüfung mit spezieller Ausrüstung konnten keine Schadstoffe festgestellt werden, was bedeutet, dass die Sicherheitsanforderungen eingehalten wurden. Die Kontrollarbeiten, die Ende letzter Woche abgeschlossen wurden, sind Teil eines langfristigen Plans. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat die Genehmigung erteilt, die Verwahrung des ehemaligen Rohölspeichers vorzubereiten, was vermutlich das Verfüllen der Schächte in den kommenden Jahren zur Folge haben wird.
Während die Geschichte der Kalischächte tief in die Vergangenheit reicht, zeigt die kontinuierliche Pflege und Überprüfung, dass ihre Bedeutung auch in der Gegenwart fortbesteht. Die Verbindung zur Geschichte des Bergbaus und der Industrie bleibt von hohem Interesse für die Region, doch die Zukunft der Schächte ist ungewiss. Offizielle Berichte und weitere Entwicklungen werden die Richtung vorgeben, die diese historischen Stätten letztendlich einschlagen werden. Mehr Informationen zu den Details dieser Ereignisse sind bei www.kreiszeitung.de zu finden.