Ein Jahr nach den verheerenden Überschwemmungen an der Aller ist die Angst der Bewohner im Verdener Fischerviertel ungebrochen. Iris von Brill, deren denkmalgeschütztes Haus schwer beschädigt wurde, verfolgt täglich den Wasserstand und erinnert sich an die dramatischen Hochwasserereignisse, die ihr Leben und das ihrer Nachbarn nachhaltig geprägt haben. Trotz umfangreicher Reparaturen und finanzieller Unterstützung stellt sie fest: Der Hochwasserschutz im Fischerviertel lässt weiterhin auf sich warten. "Wie kann es sein, dass nach all dem, was wir durchgemacht haben, noch immer nichts geschehen ist?", fragt sie verzweifelt, während das Wasser erneut über die Wiesen steht, wie der Weser-Kurier berichtet.
Dringender Handlungsbedarf
Die Stadt Verden muss nun dringend Lösungen für den Hochwasserschutz erarbeiten. Der Fachbereich Straßen und Stadtgrün hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, das den aktuellen und künftigen Hochwasserrisiken Rechnung trägt. In den letzten Jahrzehnten wurden mehrere Hochwasserereignisse dokumentiert, und die Gefahrenkarte, die auch das Fischerviertel umfasst, zeigt, dass die Stadt nicht gefeit ist gegen extremes Hochwasser. „Wir müssen vorbeugen“, erklärt Rainer Kamermann. Mit einem geplanten Hochwasserschutz entlang des Allerpark und der Reeperbahn wird bereits an einer Strategie gearbeitet, doch im Fischerviertel gibt es noch keine tragfähige Lösung.
Die Verfügbarkeit von Fördermitteln steht in Abhängigkeit von den Plänen für den Hochwasserschutz und den damit verbundenen Kosten, die sich auf rund eine Million Euro belaufen. Politische Entscheidungen stehen im neuen Jahr an, um entweder einen fest installierten Schutz oder eine flexible, mobile Lösung umzusetzen, die das Stadtbild berücksichtigt. Wie die Kreiszeitung informierte, sind die Gespräche mit den Anwohnern entscheidend, um eine Lösung zu finden, die den Anforderungen einer flussnahen Stadt gerecht wird.
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