Verden

Film über Geflüchtete: Djaner und Ghofran kämpfen ums Ankommen

Zwei gegensätzliche Schicksale von Flüchtlingsfamilien – der herzzerreißende Kampf des mazedonischen Jungen Djaner und die beeindruckende Transformation der syrischen Ghofran – stehen im Mittelpunkt des bewegenden Films „Alles gut“, der am 3. Oktober 2024 im Cine City Verden gezeigt wurde und die drängende Debatte um Inklusion und Integration neu entfacht!

Im Cine City Verden fand ein bewegender Filmabend statt, an dem der Dokumentarfilm „Alles gut“ von Regisseurin Pia Lenz gezeigt wurde. Der Film rückt das Leben zweier Kinder aus Flüchtlingsfamilien in den Vordergrund und thematisiert die komplexen Herausforderungen ihrer Integration in Deutschland. Djaner, ein achtjähriger Romajunge aus Mazedonien, und die elfjährige Ghofran, eine Muslimin aus Syrien, verkörpern zwei sehr unterschiedliche, aber ebenso berührende Schicksale. Diese Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle Inklusion und Integration der Stadt Verden organisiert und sollte das Bewusstsein für das Thema Flucht und Integration schärfen.

Pia Lenz begleitete die beiden Familien über ein Jahr hinweg mit der Kamera in Hamburg. Djaner, der Hoffnung auf ein besseres Leben in Deutschland hat, trifft auf Schwierigkeiten im Schulalltag. Seine anfängliche Begeisterung weicht bald der Realität, als er sich aufgrund drohender Abschiebung und familiärer Probleme in einer ausweglosen Situation befindet. Seine Mutter benötigt psychiatrische Behandlung und Djaner wird in ein Heim untergebracht, während sein älterer Bruder in einem Schutzhaus für traumatisierte Kinder lebt.

Unterschiedliche Schicksale

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Pia Lenz äußerte in einem anschließenden Gespräch, dass sie den Film von der Perspektive der Kinder erzählt hat, um den Prozess des Ankommens greifbarer zu machen. „Die mediale Debatte über Geflüchtete erschien mir zu abstrakt“, sagte sie. Ihr Wunsch war es, die Geschichten der Kinder zu personalisieren, um deren Erfahrungen besser vermitteln zu können. Ihre Verbindung zu den Familien entstand durch eine Lehrerin, die Djaner unterrichtete.

Die Herausforderungen, denen sich die beiden Familien gegenübersahen, waren immens. Lenz berichtete, dass sie in kritischen Momenten wie bei der drohenden Abschiebung von Djaners Familie auch über die Rolle der Filmemacherin hinaus helfen musste. Diese persönliche Beteiligung verdeutlicht die emotionale Tiefe und die Realität hinter den statistischen und oft abstrahierten Berichten über Flüchtlinge.

Ein zentraler Punkt des Films ist die unterschiedliche Wahrnehmung von Flüchtlingen und deren Behandlung in Deutschland. Lenz wies darauf hin, dass die Wahrnehmung von Flüchtlingen aus Syrien im Vergleich zu denen aus Mazedonien sozial und politisch unterschiedlich ist. Während die syrische Familie relativ schnell Fuß fasst, kämpft die mazedonische Familie mit dem Schatten der Untersuchung und den Auswirkungen von Vorurteilen.

Nach dem Film diskutierte Lenz die Botschaft ihres Werkes. „Die Debatte über Geflüchtete ist 2024 noch unmenschlicher geworden als 2015. Es wird schwieriger sein, einen solchen Film heute zu finanzieren“, stellte sie fest. Diese Aussage ist besonders relevant in einer Zeit, in der die gesellschaftliche Diskussion über Migration oft von Angst und Ungleichheit geprägt ist.

Insgesamt zeigt die Veranstaltung, wie wichtig es ist, die menschliche Seite der Migration zu betrachten und darüber zu diskutieren. Der Film von Pia Lenz verdeutlicht die Herausforderungen und Erfolge von Flüchtlingen und hebt die individuelle Reise jedes Einzelnen in den Vordergrund. Für mehr Informationen zu diesem bewegenden Thema, siehe den Bericht auf www.kreiszeitung.de.

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