In der Stadt Verden steht ein bedeutendes Gebäude, das seit 50 Jahren eine zentrale Rolle im Gemeindeleben spielt: das Stadtkirchenzentrum, liebevoll auch „Staki“ genannt. Ursprünglich 1974 eingeweiht, hat es sich im Laufe der Jahre sowohl äußerlich als auch innerhalb seiner Funktionen stark weiterentwickelt. Der Pastor der St. Johannisgemeinde, Marko Stenzel, ist heute als Hausherr für die Leitung dieser wichtigen Einrichtung verantwortlich und erinnert sich an die Anfänge und die Veränderungen im und um das Staki.
Über die Jahre hat sich das Zentrum, das zu Beginn von drei verschiedenen Kirchengemeinden genutzt wurde, weiter auf seine Kernaufgaben konzentriert. Die grüne Magnolie, die das Schild „Stadtkirchenzentrum“ verdeckt, symbolisiert nicht nur die Wurzeln des Gebäudes, sondern auch die lebendige Aktivität, die hier täglich stattfindet. Pastor Stenzel gibt zu, dass es nicht einfach ist, die Geschichte des Stadtkirchenzentrums in all ihren Facetten wiederzugeben, doch die Bedeutung seiner Rolle im Stadtleben bleibt unbestritten.
Die Wandlung im Gebrauch der Räume
Das ursprüngliche Konzept sah vor, dass im Stadtkirchenzentrum Platz für alle Altersgruppen ist. Damals wurde sogar von einem „Kinderparkplatz“ berichtet, wo Mütter ihre kleinen Kinder während Erledigungen sicher abgeben konnten. Dieses Angebot wurde später zu einem Spielkreis umgewandelt, was zeigt, wie flexibel sich die Angebote an den Bedürfnissen der Gemeinde orientierten. Stenzel erinnert sich daran, wie lebhaft es damals im Haus zugeht, und dass alle Gemeinden ihre Treffen dort abhalten konnten.
Heutzutage hat sich die Nutzung des Stadtkirchenzentrums jedoch verändert. Zwei der drei ursprünglichen Kirchengemeinden haben in eigene Räumlichkeiten gewechselt, während die St. Johannisgemeinde geblieben ist. Sie nutzt das Zentrum nicht nur für den Konfirmandenunterricht, sondern bietet auch Probenräume für Chöre und Bands sowie einen Platz für Geflüchtete, um Deutsch zu lernen. Der Raum ist auch weiterhin für die gesamte Gemeinde zugänglich und sorgt für jede Menge Leben im Staki.
Um die Betriebskosten zu decken, etwa 20.000 Euro jährlich, haben sich mittlerweile verschiedene Organisationen im Stadtkirchenzentrum angesiedelt. Diese Zusammenarbeit umfasst Einrichtungen des Kirchenkreises, darunter die Evangelische Erwachsenenbildung und die Evangelische Jugend, die gemeinsam zum Erhalt und zur Weiterentwicklung des kulturellen und sozialen Lebens in Verden beitragen.
Die kontinuierliche Nutzbarkeit des Stadtkirchenzentrums spiegelt nicht nur den Bedarf der Gemeinde wider, sondern hat auch die Notwendigkeit veranschaulicht, sich an veränderte gesellschaftliche Bedingungen anzupassen. Als Zeichen dafür wurden im vergangenen Jahr etwa 250.000 Euro in die Sanierung des Gebäudes investiert, was das Engagement für das Staki unterstreicht.
Stenzel ist sich bewusst, dass die Zukunft des Stadtkirchenzentrums in der weiteren Entwicklung der Kirchengemeinden liegt. „In 15 Jahren könnte dieses Konzept noch tragfähig sein, dann müssen wir uns neu orientieren“, sagt er. Es ist eine Herausforderung, der sich die Kirche gegenüber sieht, während sie weiterhin nach Wegen sucht, um relevant und nützlich für die Gemeinde zu bleiben.
Jubiläumsfeierlichkeiten
Um die 50-jährige Geschichte gebührend zu feiern, sind festliche Programme geplant, die jeden Tag vom 15. bis 20. September eine besondere Veranstaltung bieten. Der Gottesdienst zum Jubiläum in der St. Johanniskirche und verschiedene musikalische Events sind Teil des Programms und laden alle ein, die der Institution und ihren Nutzern verbunden sind.
Die Einweihung des Stadtkirchenzentrums war ein Meilenstein in der Geschichte Verdens. Der damalige Landesbischof Dr. Eduard Lohse nahm daran teil, und viele kleine Feierlichkeiten folgten, um das Engagement aller Beteiligten zu würdigen, einschließlich der Handwerker, die am Bau beteiligt waren. Dieses Erbe des Zusammenhalts und der Gemeinschaft hat weiterhin Bestand und wird auch durch die geplanten Jubiläumsaktivitäten lebendig gehalten.
Das Stadtkirchenzentrum bleibt ein Ort, der den Menschen in Verden dient und das Engagementge für die Gemeinschaft symbolisiert. Es ist nicht nur eine Kirche, sondern ein Platz, wo jeder herzlich willkommen ist, und wo unterschiedliche Generationen und Kulturen zusammenfinden können. Während es auf die nächsten 50 Jahre zusteuert, bleibt die Frage, was die Kirche auf ihrer Reise in die Zukunft entdecken wird.
– NAG