Nach jahrelangen Überlegungen und endlosen Diskussionen hat die Stadt Vechta tatsächliche Fortschritte beim maroden Hallenwellenbad gemacht. „Wir lassen unsere Bürgerinnen und Bürger nicht auf dem Trockenen sitzen“, betonte Bürgermeister Kristian Kater während einer Pressekonferenz. Es ist klar, dass hier einer der letzten Schritte zur Umsetzung eines umfassenden Konzepts bevorsteht, aber die Details bleiben vorerst geheim, während die Finanzierbarkeit noch geprüft wird.
Eine der zentralen Ideen ist die Errichtung eines neuen Spaßbads für Kinder, wobei die Stadt darauf abzielt, minimalen Einsatz von Steuermitteln zu gewährleisten. Um dies zu erreichen, plant die Stadt Kooperationen mit externen Partnern. Die Finanzierung könnte durch den Schausteller Freiwald erfolgen, der bereit ist, einige Riesenrutschen zur Verfügung zu stellen. Allerdings müssen diese zur Zeit des Stoppelmarkts für fünf Tage nach Westerheide zurückgebracht werden, was die Planung etwas kompliziert gestaltet.
Nachhaltige Energiequellen
Anstelle von teuren Photovoltaikanlagen setzt die Stadt auf ein innovatives Konzept zur Energieerzeugung. Strom soll klimaneutral aus einem Fitnessstudio im Gewerbegebiet Nord gewonnen werden, wobei Dynamos an Fahrrädern und Tretmühlen zum Einsatz kommen. Diese Idee verspricht nicht nur Kostenersparnis, sondern auch ein unterhaltsames Element für die Nutzer der Fitnessgeräte. Die Heizproblematik wird durch eine Technik gelöst, die in einem Freibad in Lohne angewandt wurde: das Wasser soll einfach kalt bleiben – vor allem beim Schulschwimmen wird dies als erfrischend erachtet.
Die laufende Sanierung der Duschen wird indes gestoppt, da ein neues Gutachten zeigt, dass zu viel heißes Wasser die empfindliche Haut von Kindern austrocknen kann. Auch hier plant die Stadt, Kosten zu sparen, indem sie auf einfache Lösungen setzt, wie die Verwendung von Chlor, das zumindest theoretisch als reinigend angesehen wird.
Ein weiteres Highlight des künftigen Konzeptes ist die ästhetische Neugestaltung des Hallenbades. Die Stützpfeiler sollen im altrömischen Stil verkleidet werden, was dem Bad den Charakter eines antiken Tempels verleihen würde. Dies könnte nicht nur zur Verbesserung der Atmosphäre beitragen, sondern auch als neue touristische Attraktion im Oldenburger Münsterland fungieren.
Die Namensgebung „Wellenbad“ bleibt unverändert, obwohl die Technik zur Wellenproduktion derzeit nicht funktioniert. Die Planung sieht vor, einfach einige Jahre zu warten, bis durch den Klimawandel vielleicht natürliche Wellen entstehen. Ein künstlicher Strand soll bereits im kommenden Frühjahr angelegt werden, um die Vorfreude auf das künftige Inselwellenbad zu schüren.
Draußen wird zusätzlich eine wellnessorientierte Saunalandschaft installiert. Hierbei wird ein interessanter Ansatz verfolgt: Die Erderwärmung wird schlichtweg als Gelegenheit genutzt, um ein Hotspot für Wellnessangebote zu schaffen. Ein originelles Element der Planung ist eine große Tonne mit kaltem Wasser, die den Arbeitstitel „Fass ohne Boden“ trägt – durchaus ein kreativer Versuch, die Natur in das Wellnesserlebnis zu integrieren.
Diese transparen Pläne zeigen, dass Vechta auf dem Weg ist, sein Hallenwellenbad zukunftsfähig zu machen, trotz der aktuellen Herausforderungen. Genaueres zu den Hintergründen und den weiteren Schritten wird in der bevorstehenden Zeit bekannt gegeben, während die Vorbereitungen für die Neugestaltung bereits im Gange sind. Weitere Details zu diesem Vorhaben sind in einem umfassenden Bericht auf www.om-online.de nachzulesen.
Zur Person
- Stefan Freiwald (51) ist ehemaliger Redakteur der OM-Medien.
- Er arbeitet als Berater „Nachhaltigkeit“ für die AWADO-Gruppe und lebt mit seiner Familie in Oythe.