In einer bedeutenden Entscheidung hat der Meta-Konzern, zu dem Facebook und Instagram gehören, den russischen Sender RT weltweit aus seinen Plattformen verbannt. Diese Maßnahme kommt sieben Wochen vor den US-Präsidentenwahlen und zielt darauf ab, die Verbreitung von russischer Staatspropaganda zu unterbinden. RT, das seit Frühjahr 2022 in der EU aufgrund seiner Verbreitung von Desinformation während des Ukraine-Konflikts gesperrt ist, sieht sich nun einer globalen Sperrung gegenüber.
Die Ankündigung von Meta basiert auf den jüngsten Vorwürfen der US-Regierung, die RT vorwirft, sich aktiv in die souveränen Angelegenheiten anderer Länder einzumischen. Außenminister Antony Blinken erklärte, dass RT in verdeckte Einflussoperationen verwickelt sei und eng mit dem russischen Militär zusammenarbeite. Diese Vorwürfe sind nicht neu; sie knüpfen an ähnliche Anschuldigungen im Vorfeld vorheriger US-Wahlen an.
Hintergrund zu den Maßnahmen
Die Entscheidung von Meta ist Teil einer breiteren Strategie, die seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 verfolgt wird. Damals begann das Unternehmen, die Verbreitung von Inhalten russischer Staatsmedien zu kontrollieren und deren Posts in sozialen Netzwerken einzuschränken. Laut Meta gilt Russland als Hauptquelle für verdeckte Einflussnahme und Propaganda.
Im Gegensatz dazu bleiben die Accounts von RT auf Elon Musks Plattform X, ehemals Twitter, in vielen Ländern weiterhin aktiv. Musk hat nach der Übernahme des Dienstes mehrere Schutzmaßnahmen, die in der Vergangenheit gegen Staatsmedien galten, zurückgenommen. Diese unterschiedlichen Ansätze zur Bekämpfung von Desinformation werfen Fragen über die Verantwortlichkeit sozialer Medien auf und zeigen die Herausforderungen, mit denen internationale Akteure konfrontiert sind.
Die globale Sperrung von RT könnte weitreichende Konsequenzen haben, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen in den USA. Es bleibt abzuwarten, wie diese neuen Maßnahmen die Diskussionen über die Rolle von Social Media in der politischen Kommunikation und den Einfluss ausländischer Staaten auf demokratische Prozesse beeinflussen werden. Diese Entwicklungen sind nicht nur für die USA von Bedeutung, sondern haben auch Auswirkungen auf die gesamte europäische und globale Medienlandschaft.
Für weitere Informationen und eine tiefere Analyse dieser Veränderungen in der Medienlandschaft sowie der Reaktionen darauf, kann auf die Berichterstattung von www.az-online.de verwiesen werden.