Uelzen

Brunnenwasser-Analyse in Uelzen: Qualität für Gartenbewässerung im Fokus

In Uelzen wurden am 20. August 2024 Brunnenwasser-Proben von fast 40 Eigentümern untersucht, um die Wasserqualität zu bewerten und mögliche Gesundheitsrisiken durch Keime und Nitratbelastung aufzuzeigen, was zunehmend an Bedeutung für Gartenbesitzer gewinnt.

In der Stadt Uelzen haben kürzlich zahlreiche Brunnenbesitzer die Gelegenheit genutzt, die Qualität ihres Brunnenwassers überprüfen zu lassen. Ein Team des gemeinnützigen Vereins VSR-Gewässerschutz, angeführt von Milan Toups, führte vor dem Uelzener Rathaus eine Aktion zur Wasseranalyse durch. Diese Initiative wurde von Anwohnern gut angenommen; allein an diesem Tag wurden fast 40 Wasserproben gesammelt und untersucht. Die städtische Aktion zielt darauf ab, Informationen über die Wasserqualität zu verbreiten und potenzielle Risiken aufzuzeigen, die mit der Nutzung von Brunnenwasser verbunden sind.

Was viele nicht wissen: Brunnenwasser, das man für die Bewässerung von Gärten nutzt, kann oft mit verschiedenen Schadstoffen belastet sein. Ein Beispiel ist ein Ehepaar aus Holdenstedt, das beim Entnehmen des Wassers einen unangenehmen Geruch wahrnimmt. Diese und ähnliche Anliegen wurden am Donnerstagmorgen beim mobilen Labor des VSR-Gewässerschutz besprochen.

Die Analyse – was für Ergebnisse liefern sie?

Die Wassermessungen umfassten sowohl den Nitrat- als auch den Ph-Wert sowie die Leitfähigkeit, die grob gesagt den Salzgehalt des Wassers angibt. Der Test kostet für die Schnelluntersuchung 12 Euro, während eine ausführliche Analyse 39 Euro kostet. Die detaillierteren Ergebnisse werden den Teilnehmern anschließend per Post zugeschickt. Für das Ehepaar aus Holdenstedt war die Analyse durchweg positiv: Bis auf einen erhöhten Nitratwert ist ihr Wasser für die Gartenbewässerung geeignet.

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Diese Botschaft wurde von Milan Toups weiter untermauert, der betont: „Leitungswasser ist eigentlich viel zu schade für vieles. Gießwasser muss einfach keine Trinkwasserqualität haben.“ Damit macht er deutlich, dass es durchaus eine Alternative gibt, um Wasserressourcen effektiver und kostengünstiger zu nutzen. Die Relevanz von Brunnenwasser wird laut Toups auch in Zukunft zunehmen, insbesondere unter dem Gesichtspunkt der nachhaltigen Ressourcennutzung für kommende Generationen.

Trotz der Ermutigung, ohne Bedenken mit Brunnenwasser zu gießen, gibt es auch kritische Aspekte. Zuvor durchgeführte Tests hatten ergeben, dass etwa 19 Prozent der untersuchten Brunnenwasserproben coliforme Keime aufwiesen. Diese Keime gelangen oft durch undichte Brunnendeckel oder defekte Schächte in das Wasser. Physiker Harald Gülzow wies zudem darauf hin, dass auch E.coli-Bakterien in einigen Brunnen festgestellt wurden, was ein weiteres Warnsignal für potenzielle Gesundheitsrisiken darstellen könnte.

Einige Teilnehmer an der Analyse, wie die Bauherrin Laura Scheuermann aus Stadensen, äußerten sich skeptisch. Sie plant, ihr Wasser lediglich zum Gießen zu verwenden und hat nicht vor, es für Konsumgüter oder gar für ein Planschbecken zu nutzen, da sie mit ihrer Familie lieber das öffentliche Sommerbad besucht. Diese Vorsicht ist berechtigt, da der VSR-Gewässerschutz in seiner Untersuchung feststellte, dass defekte Abwasserleitungen auch zur Kontamination von Grundwasserquellen führen können.

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Nachhaltigkeit als zukunftsorientierter Ansatz

Der Bewusstseinsschärfung über die Wasserqualität kommt mit der fortschreitenden Klimakrise eine große Bedeutung zu. Die Bürger werden immer mehr auf die Nachhaltigkeit und die sichere Verwendung von Wasserressourcen sensibilisiert. Aktionen wie die des VSR-Gewässerschutz sind daher nicht nur hilfreich, sondern notwendig, um die Bevölkerung zu informieren und gesundheitliche Risiken zu minimieren. Es ist wichtig, dass die Anwohner regelmäßig ihre Wasserqualität überprüfen lassen, um die Sicherheit ihrer Anwendungen von Brunnenwasser zu gewährleisten.

Die Nutzung von Brunnenwasser ist in Deutschland weit verbreitet und kann sowohl Vorteile als auch Herausforderungen mit sich bringen. Während die Möglichkeit, Gartenpflanzen mit eigenem Wasser zu versorgen und Kosten zu sparen, für viele Hausbesitzer attraktiv ist, bleibt die Qualität des Wassers ein zentrales Thema. Grundwasser ist ein wichtiger Bestandteil des Wasserhaushalts und wird häufig als Trinkwasserquelle genutzt. Daher ist es unerlässlich, die gesundheitlichen Risiken im Zusammenhang mit verschmutztem Brunnenwasser zu verstehen, insbesondere in ländlichen Gebieten, wo der Zugang zu kommunalem Trinkwasser manchmal eingeschränkt ist.

Experten unterstreichen die Notwendigkeit regelmäßiger Kontrollen, um sicherzustellen, dass Brunnenwasser für die vorgesehenen Anwendungen geeignet ist. Verschmutztes Wasser kann nicht nur die Pflanzen schädigen, sondern auch ernsthafte Gesundheitsrisiken für Menschen und Tiere darstellen.

Herausforderungen durch Umwelteinflüsse

Die Qualität des Brunnenwassers kann durch verschiedene Umwelteinflüsse beeinträchtigt werden, darunter Landwirtschaft, industrielle Aktivitäten und unsachgemäße Abfallentsorgung. Nitrate aus Düngemitteln, Chemikalien und Mikroben aus Abwasser können in das Grundwasser gelangen und eine Gefährdung darstellen. Laut der Umweltbundesamt sind die Werte für Nitrat in vielen Regionen Deutschlands bedenklich. Ein Nitratgehalt über 50 mg/l kann gesundheitliche Risiken verursachen und sollte vermieden werden.

Besonders Zone „Sensitive“ aufgrund der landwirtschaftlichen Nutzung erfordert besondere Aufmerksamkeit. In diesen Gebieten zeigt die Water Framework Directive der EU die Notwendigkeit an, den Zustand der Wasserressourcen zu verbessern.

Gesundheitsrisiken durch kontaminiertes Wasser

Die potenziellen Gesundheitsrisiken, die von kontaminiertem Brunnenwasser ausgehen, sind erheblich. Kolibakterien und andere pathogene Mikroben können zu ernsthaften Erkrankungen führen. Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bekräftigt, dass unsachgemäß behandeltes Wasser Hauptursache für wasserbedingte Krankheiten ist. Insbesondere in ländlichen Gebieten, wo der Zugang zu sicherem Trinkwasser oft begrenzt ist, ist die steigernde Nutzung von Brunnenwasser besorgniserregend, wenn die Wasserqualität nicht regelmäßig überwacht wird.

Deshalb ist es für Hausbesitzer unerlässlich, sich im Klaren darüber zu sein, wie die Qualität ihres Brunnenwassers regelmäßig überprüft werden kann. Es wird empfohlen, mindestens einmal jährlich eine Wasserprobe zu entnehmen und auf Keime, Nitrate und andere Schadstoffe untersuchen zu lassen.

– NAG

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