In Osnabrück, Niedersachsen, ereignete sich ein tragischer Vorfall, der die Gemüter der Anwohner erhitzt. Der Dalmatiner Sebastian, der von seinem Besitzer Tadeo Falcao-Böcker (28) bei einem Spaziergang auf einem Feld mit anderen Hunden ausgeführt wurde, wurde von einem Traktor erfasst. Der Vorfall fand seinen Anfang, als Andreas U. (56), der Besitzer des angrenzenden Feldes, mit seinem Ackerschlepper auf die Hunde zusteuerte. Videos, die Tadeo auf seinem Handy festhielt, dokumentieren das fatal endende Aufeinandertreffen.
Die Situation eskalierte, als der Bauer, bereits bekannt für sein aggressives Verhalten, mit seinem Traktor auf Sebastian zuraste und ihn überrollte. Laut Gerichtsunterlagen ist Andreas U. vorbestraft und hat bereits mehrfach Geldstrafen, unter anderem wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz, erhalten. Dies wirft Fragen über sein Verhalten und die Absicht hinter diesem Vorfall auf.
Ein Vorfall mit weitreichenden Konsequenzen
Andreas U. steht nun wegen der Tötung eines Tieres und der Flucht vom Unfallort vor dem Landgericht in Osnabrück. Bei der Anhörung gab der Landwirt an, nicht bemerkt zu haben, dass er Sebastian erfasst hatte und bestritt, absichtlich auf den Hund zugefahren zu sein. Die Umstände rund um den Vorfall sind jedoch alles andere als klar. Nach Angaben von Tadeo Falcao-Böcker habe der Bauer zuvor Drohungen ausgesprochen und gefordert, das Feld sofort zu verlassen.
Wäre der Landwirt nicht mit einem anderen Vorfall konfrontiert worden, könnte man den Vorfall als isoliert betrachten. Doch sein Verhalten bleibt besorgniserregend. Ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes gab während des Prozesses an, dass Andreas U. im vergangenen Oktober auf ihren Dienstwagen zuraste, während sie versuchten, gefährlich gestapelte Heuballen zu zählen. Hätte der Mitarbeiter nicht sofort reagiert und das Gaspedal durchgedrückt, wäre ein schwerer Unfall unvermeidlich gewesen. Andreas U. wies die Vorwürfe zurück und behauptete, er sei lediglich auf dem Weg zu seinen Äckern gewesen.
Die Anklage stützt sich auf Augenzeugenberichte und Videoaufnahmen. Tadeo Falcao-Böcker war während des Vorfalls mit der Kamera aktiv, um eine klare Dokumentation des Geschehens zu haben. In einer Aufnahme dokumentierte er, wie der Bauer mit hoher Geschwindigkeit auf die Hunde zufuhr, ohne auf die Rufe seines Herrchens zu reagieren. „Er hat in den Rückspiegel geguckt und ist weitergefahren“, sagte Tadeo aus.
Das Urteil und seine Tragweite
Der Richter konnte keinen Vorsatz bei Andreas U. feststellen und sprach ihn von der Anklage wegen Tiertötung frei. Die Gefahr, die von seinem Verhalten ausgeht, bleibt jedoch präsent. Für die Nötigung der Mitarbeiter sowie für den illegalen Waffenbesitz wurde der Bauer zu sechs Monaten Haft auf Bewährung, einer Geldauflage von 3000 Euro und einer Fahrsperre verurteilt. Er verlor bereits seit Januar seinen Führerschein.
Die Anwohner sind angesichts der Vorfälle beunruhigt. „Der hat sich nicht mehr im Griff“, meinte eine Ortseinwohnerin besorgt über zukünftige potenzielle Vorfälle. Während die rechtlichen Konsequenzen für Andreas U. hungrig nach Aufmerksamkeit scheinen, bleibt die Frage, wie oft solch unverantwortliches Verhalten in ländlichen Gegenden noch unentdeckt bleibt.
Der gesamte Vorfall wird weiterhin von der Öffentlichkeit verfolgt, da die Umstände und Verhaltensweisen sowohl des Angeklagten als auch seiner Handlungen Fragen bezüglich des Umgangs mit Tieren und der Verantwortung von Landwirten aufwirft. Für diejenigen, die sich um Tiere kümmern und sich für deren Rechte einsetzen, scheint dies ein eindringlicher Aufruf zu sein, verstärkt auf solche Vorfälle zu achten.
Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.bild.de.
