Im aktuellen Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie in Deutschland hat die IG Metall auch in Niedersachsen das Angebot der Arbeitgeber zurückgewiesen. Diese Zusage wurde in der zweiten Verhandlungsrunde am 22. Oktober 2024 als unzureichend bewertet, wodurch die Gespräche ohne greifbares Ergebnis endeten.
Thorsten Gröger, der Verhandlungsführer der IG Metall in Niedersachsen, äußerte sich kritisch zu den Vorschlägen der Arbeitgeber. Er bezeichnete die angebotenen Maßnahmen als "ein Tropfen auf einem kochend heißen Stein" und wies darauf hin, dass diese weit hinter dem Notwendigen zurückblieben, um die wirtschaftliche Sicherheit der Beschäftigten sowie die Stabilität der Branche zu gewährleisten. Die Gewerkschaft fordert für die rund 100.000 Beschäftigten in Niedersachsen eine Lohnerhöhung von sieben Prozent über einen Zeitraum von zwölf Monaten sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 170 Euro.
Reaktionen der Arbeitgeber
Die Arbeitgeber haben ihrerseits ein gestaffeltes Angebot unterbreitet, das eine Erhöhung der Bezüge in zwei Etappen vorsieht: zunächst 1,7 Prozent ab Mitte 2025 und zusätzlich 1,9 Prozent ein Jahr später. Dies geht einher mit dem Vorschlag einer "überproportionalen Anhebung" der Vergütung für Ausbildungsplätze. Gröger kritisierte jedoch, dass dieses Angebot in Anbetracht der aktuellen wirtschaftlichen Lage "zu wenig, zu spät und zu lang" sei. Wolfgang Niemsch, Präsident von NiedersachsenMetall, betonte, dass höhere Lohnsteigerungen viele Unternehmen überfordern würden, was wiederum Arbeitsplätze gefährden könnte.
Ein weiterer Aspekt der anhaltenden Verhandlungen ist der drohende Arbeitskampf. Am 29. Oktober werden die Gespräche fortgesetzt, und mit dem Ende der Friedenspflicht könnten Warnstreiks zur Realität werden. Gröger kündigte an, dass die IG Metall entsprechende Vorbereitungen treffen werde, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Eine Entscheidung über mögliche Streiks soll am Mittwoch getroffen werden. Die Gewerkschaft ist entschlossen, auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Tarifstreit in Niedersachsen Teil eines größeren bundesweiten Konflikts ist, der die Metall- und Elektroindustrie in Deutschland betrifft. Die anstehenden Gespräche und möglichen Streiks könnten weitreichende Auswirkungen auf die Beschäftigten und die wirtschaftliche Situation der Betriebe haben. Für weitere Informationen über die Fortschritte in den Verhandlungen und die Hintergründe dieser Entwicklungen ist ein Blick in die aktuelle Berichterstattung auf www.ndr.de empfehlenswert.
Details zur Meldung