Die Diskussion um den zukünftigen Stadionbau in der Metropolregion Rouen hat kürzlich an Intensität gewonnen. Am 10. September 2024 fand eine bedeutende Sitzung der Culs Rouges statt, bei der Spieler der ersten Mannschaft sowie der Städtepräsident Nicolas Mayer-Rossignol und der neue Clubverantwortliche Iwan Postel anwesend waren. Der Bau des neuen Stadions, das an einem Standort in der Nähe des Zéniths geplant ist, könnte bedeutende Veränderungen für die Region mit sich bringen.
Zu Beginn der Diskussion erörterten die Anwesenden die Notwendigkeit eines neuen Stadions. Mayer-Rossignol äußerte, dass es sich hierbei nicht um ein kurzfristiges Projekt handelt, sondern dass man mit einer Zeitspanne von etwa acht Jahren rechnen müsse. Dies zeigt, dass ernsthafte Planungen im Gange sind, auch wenn der genaue Zeitrahmen noch unklar ist.
Starke Widerstände von Umweltschützern
Trotz der weitreichenden Pläne sieht sich der Stadionbau starker Opposition gegenüber. Jean-Michel Bérégovoy, der stellvertretende Bürgermeister für ökologische Fragen, ließ keinen Zweifel daran, dass er gegen das Projekt votieren wird: „Ich werde mich dafür einsetzen, dass es nicht gebaut wird.“ Er äußerte Bedenken, dass die Prioritäten falsch gesetzt werden könnten und anstelle eines neuen Stadions der Fokus auf der Verbesserung des Zugangs zu Sportinfrastrukturen für Schulen liegen sollte. „Es erscheint nicht sinnvoll, 150 Millionen Euro für ein neues Stadion auszugeben, wenn wir auch in bestehende Einrichtungen wie das Diochon investieren könnten“, fügte er hinzu.
Die örtlichen Behörden planen jedoch nicht nur den Bau des neuen Stadions, sondern auch die Renovierung des traditionellen Diochon-Stadions, das in diesem Jahr 110 Jahre alt wird. Laut Mayer-Rossignol ist es wichtig zu prüfen, wie der neue Stadionbau im Interesse der Öffentlichkeit am besten genutzt werden kann. Darüber hinaus wurden Überlegungen angestellt, das Stadion multifunktional zu gestalten, um Wettkämpfe in Leichtathletik und anderen Sportarten zu integrieren.
Ein weiterer Punkt in der Diskussion war die mögliche Kapazität des neuen Stadions. Die Platzanzahl soll zwischen 15.000 und 25.000 liegen, was von den Anwesenden kritisch betrachtet wurde, da 15.000 Plätze für das ambitionsgeprägte Team nicht ausreichend scheinen könnten. Sollte der FCR in die Ligue 2 aufsteigen, könnte dies zusätzliche Anforderungen an die Kapazität stellen.
Die Planungen für den Stadionbau sollen nun konkretisiert werden. Mayer-Rossignol kündigte an, dass ein beauftragtes Unternehmen eine Machbarkeitsstudie durchführen wird, die auf den Erfahrungen anderer neuer Stadien, wie denen in Lorient und Brest, basieren soll.
Mit einem Budget von etwa 150 Millionen Euro für das Stadionbauvorhaben stellt sich die Frage, ob solche Investitionen in der aktuellen wirtschaftlichen Lage der Gemeinde gerechtfertigt sind. „Es ist viel öffentliches Geld. Wir dürfen keinen Fehler machen“, bemerkte Mayer-Rossignol nachdrücklich, während er die Notwendigkeit unterstrich, den Einfluss auf die Gemeinschaft zu bedenken und die Nutzung des Stadions so effizient wie möglich zu gestalten.
Der Bau des neuen Stadions könnte langfristige Auswirkungen auf die Sportlandschaft der Metropolregion Rouen haben. Angesichts der unterschiedlichen Meinungen und der anhaltenden Kontroversen bleibt es abzuwarten, wie die Diskussion weiter verläuft laut Informationen von actu.fr.