Stade erlebte kürzlich eine spannende Neuerung: Die Straße „Am Vogelsang“ wurde zur ersten „Grünen Dorfstraße“ im Olper Stadtgebiet umgestaltet. Der impulsgebende Gedanke für diese Transformation stammt von Thomas Kramer, einem örtlichen Gartenbauunternehmer, der die Initiative ergriff, um die sanierungsbedürftige Straße zu revitalisieren.
Der Zustand der Straße war nicht nur unattraktiv, sondern erforderte auch viele aufwendige Instandhaltungsarbeiten, die aus wirtschaftlicher Perspektive schwer zu rechtfertigen waren. In diesem Kontext erweist sich die moderne Idee der „Grünen Dorfstraße“ als echte Lösung. Das Tiefbauamt der Kreisstadt Olpe hat diese innovative Maßnahme als Pilotprojekt aufgegriffen, das sich nicht nur um die Erneuerung der Straße kümmert, sondern auch aktuelle Herausforderungen des Klimawandels in Betracht zieht.
Nachhaltige Veränderung durch Entsiegelung
Eine der bemerkenswertesten Veränderungen beim Umbau war der Abbruch der alten Asphaltdecke. Dadurch wurde der Boden entsiegelt, was es ermöglicht, dass Niederschlagswasser direkt in den Boden versickert. Im Notfall können größere Wassermengen über spezielle Regeneinläufe abgeführt werden, um Überschwemmungen zu vermeiden.
Die neue Rasenoberfläche fördert ein positives Mikroklima im Straßenbereich und bewirkt, dass die Fahrbahn sich weniger aufheizt als herkömmliche Asphaltstraßen. Da „Am Vogelsang“ nur geringem Verkehrsaufkommen ausgesetzt ist, eignet sich diese innovative Bauweise hervorragend für diesen Standort.
Der Aufbau der neuen Straßenschicht besteht aus zwei ungebundenen Tragflächen und hat eine Dicke von 50 Zentimetern. Die oberste Schicht besteht aus speziellen Kunststoffgittern, die vollständig aus recyceltem Material hergestellt sind. Diese Maßnahme zeigt nicht nur ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit, sondern setzt auch neue Standards im Straßenbau.
Die Fahr- und Ausweichspuren sind mit Pflastersteinen gestaltet, während die Seitenflächen mit Rasensubstrat gefüllt wurden. Dies ermöglicht eine harmonische Integration von Natur und Infrastruktur. Besonders bemerkenswert ist, dass die Pflege der „Grünen Dorfstraße“ gemeinschaftlich von den Anwohnern übernommen wird, was das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Nachbarschaft stärkt.
Die Realisierung dieses Projekts oblag der Firma Tiefbau Viedenz und wurde mit Gesamtbaukosten von etwa 81.000 Euro veranschlagt. Dabei zeigte sich das Land Nordrhein-Westfalen unterstützend, indem es Fördermittel zur Struktur- und Dorfentwicklung in Höhe von 47.700 Euro bereitstellte.
Die Umgestaltung von „Am Vogelsang“ stellt somit nicht nur eine Verbesserung der Straße dar, sondern auch eine zukunftsweisende Maßnahme, die sowohl den Umweltaspekt als auch die Lebensqualität der Anwohner berücksichtigt. Dieses Beispiel könnte als Vorbild für weitere Projekte dienen, die einen ähnlichen Ansatz zur Verbindung von Infrastruktur und Natur verfolgen.
– NAG