In der Welt des Rugby sind die Emotionen oft hochgekocht, und vergangenes Wochenende wurde dies einmal mehr deutlich. Vor dem mit Spannung erwarteten Derby zwischen Castres und Toulouse äußerte sich der ehemalige Spieler Gillian Galan in einer Angelegenheit, die nicht unbemerkt geblieben ist. In einer Kolumne, die für France Bleu Occitanie veröffentlicht wurde, bezeichnete Galan die Anhänger des rivalisierenden Clubs mit einem inakzeptablen Ausdruck. Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten.
Während des Spiels, welches am Samstagabend stattfand und mit einem knappen Sieg für den Castres Olympique (28-23) endete, trat Didier Lacroix, der Präsident des Stade Toulousain, in einer Pressekonferenz auf. Er machte klar, dass es nicht toleriert werden kann, dass ein ehemaliger Spieler sich im Namen des Clubs äußert. „Gillian kann nicht für den Stade Toulousain sprechen,“ betonte Lacroix nach der Niederlage.
Scharfe Kritik an Galans Äußerungen
Die deutlichen Worte von Lacroix folgten schnell auf die provokanten Kommentare von Galan. „Es gibt angesichts unserer Rivalität viel Scharmützel, und Galans Bemerkungen haben möglicherweise die Castrais genug motiviert, um in der zweiten Halbzeit stark zu spielen,“ erklärte der Präsident. Er sprach von einer „Idioten-Aussage“ und wies darauf hin, dass Galan in rechtlichen Auseinandersetzungen mit dem Club steht, was seine Worte nur noch problematischer macht.
Galan entschuldigte sich mittlerweile für seine Aussage: „Das war alles nur Spaß, so wie ich meine Freunde aufziehe. Ich hatte keine bösen Absichten,“ sagte er. Diese Entschuldigung kam jedoch nicht ohne Proteste; Lacroix ließ keinen Zweifel daran, dass der Club sich von Galans Kommentaren distanziert. „Wir übernehmen keine Verantwortung für seine Aussagen. Er muss die Konsequenzen tragen,“ so Lacroix.
Die Lage eskalierte weiter, als im Stadion des Castres während des Spiels Banner gezeigt wurden, die auf die Konfrontationen ansprachen. Auch Louis Le brun, ein Spieler von Toulouse, kommentierte die Vorfälle und bestätigte, dass die Spieler mehr als genug Motivation hatten, den amtierenden Meister erneut zu schlagen.
In dieser sportlich aufgeladenen Atmosphäre bleibt abzuwarten, wie sich die Situation zwischen den ehemaligen Spielern und ihren Clubs weiterentwickeln wird. Die Rivalität zwischen Toulouse und Castres hat nicht nur sportliche Dimensionen, sondern wird auch von persönlichen Konflikten und öffentlichen Meinungsäußerungen begleitet. Der Druck auf die Spieler und Offiziellen, sich entsprechend zu verhalten, ist offensichtlich hoch, insbesondere angesichts der starken Emotionen, die im Vorfeld solcher Spiele in der Luft liegen.