Das Patenschaftsmuseum „Goldap in Ostpreußen“ in Stade bietet eine einzigartige Gelegenheit für diejenigen, die mehr über die Deutsche Schrift lernen möchten. In einem bevorstehenden Lehrgang mit dem Titel „Wir lernen die Deutsche Schrift“ wird der erfahrene Lehrer Kurt Thomsen vom Himmelpfortener Schulmuseum den Teilnehmern die Kunst des Lesens und Schreibens in dieser besonderen Schrift näherbringen. Diese Veranstaltung findet am 31. Oktober und am 2. November um 14.30 Uhr im Museum statt und die Teilnahme ist kostenlos.
Das Erlernen der Deutschen Schrift hat für viele Geschichtsinteressierte und Familienforscher eine besondere Bedeutung, da viele historische Dokumente, darunter alte Familienunterlagen und Kirchenbücher, in dieser Schrift verfasst sind. Annelies Trucewitz, die Museumsleiterin, betont die Herausforderungen, die diese Tatsache für viele Menschen mit sich bringt. Teilnehmer sind eingeladen, eigene Schriftstücke oder Dokumente mitzubringen, um diese im Rahmen des Kurses zu üben.
Hintergründe zur Deutschen Schrift
Die Deutsche Schrift, die in Niedersachsen erstmals 1925 in Schulen eingeführt wurde, spielt heute im Bildungswesen eine untergeordnete Rolle, sodass viele Menschen nicht mehr in der Lage sind, diese Schrift zu lesen. Dennoch ist sie von historischer Bedeutung, und der Kurs im Patenschaftsmuseum bietet nicht nur eine Lerngelegenheit, sondern auch eine Möglichkeit, sich mit der regionalen Geschichte auseinanderzusetzen.
Das Patenschaftsmuseum selbst ist ein wichtiger Ort zur Bewahrung der Geschichte der Region Goldap bis 1945. Die Sammlung umfasst Objekte, die das kulturelle und gesellschaftliche Leben dokumentieren und bietet auch eine umfassende Bibliothek mit Literatur zur Geschichte Ostpreußens. Die Besucher können zudem auf Zeitzeugenberichte in Videoform zugreifen, um einen noch tiefergehenden Einblick in die Vergangenheit zu erhalten.
Die Trägerschaft des Museums liegt beim Landkreis Stade sowie der Kreisgemeinschaft Goldap. Die Bedeutung dieser Institution zeigt sich auch in der Historie der Patenschaft, die 1952 begründet wurde, als der Landkreis Stade Verantwortung für den ostpreußischen Landkreis Goldap übernahm. Viele der damaligen Vertriebenen fanden nach dem Zweiten Weltkrieg im Landkreis Stade eine neue Heimat.
Annelies Trucewitz weist darauf hin, dass die Kapazitäten für den Lehrgang begrenzt sind und eine vorherige Anmeldung empfehlenswert ist. Interessierte können sich per E-Mail an museum@goldap.de oder telefonisch unter 04142 / 3552 anmelden.
Für mehr Informationen über das Museum und bevorstehende Veranstaltungen, kann die Website unter www.goldap.de besucht werden.
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